DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung attackiert die Westdeutsche Kunstmetropole
mit der Menschenwürde


Am 22. 12. 83 schrieb der schon ge­nann­te Frank­fur­ter Künst­ler, wel­chem von der SPD-FRAK­TI­ON IM RAT DER STADT KÖLN ei­ne vom Land NORD­RHEIN-WEST­FA­LEN he­raus­ge­ge­be­ne Ver­öf­fent­lich­ung im Zu­sam­men­hang mit der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG zu­ge­sandt wor­den war, an den MI­NIS­TER­PRÄ­SI­DEN­TEN DES LAN­DES NORD­RHEIN-WEST­FA­LEN ei­nen Brief und bat ihn in mei­ner För­de­rungs­sa­che um wei­te­re Aus­künf­te.

Der Brief sei hier im folgenden abgedruckt:

Brief des Künstlers L. an den MINISTERPRÄSIDENTEN DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN
An den
Ministerpräsidenten
des Landes
Nordrhein-Westfalen
Herrn Johannes Rau
Haroldstraße 2

4000 Düsseldorf
22. 12. 83

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

in ei­nem Schrei­ben wand­te ich mich am 21. 11. 83 an den Rat der Stadt Köln, Kul­tur­ab­tei­lung, mit ei­ner An­fra­ge be­tref­fend För­de­rung für kul­tu­rel­le Leis­tung.
Die­se Idee kam mir, nach­dem ich kürz­lich das vier­bän­di­ge Werk „Herr­scher der Mu­sik“ des Au­tors und Kom­po­nis­ten Peter Hübner ge­kauft hat­te.

Auf der In­for­ma­ti­ons­bro­schü­re fand ich den Hin­weis ab­ge­druckt, daß so­wohl un­se­re Bun­des­re­gie­rung als auch der Rat der Stadt Köln durch ih­re fi­nan­ziel­le För­de­rung die Vor­aus­set­zung für die Ent­ste­hung die­ser Buch­rei­he ge­schaf­fen ha­ben sol­len.

Nun teil­te mir der Vor­sit­zen­de der SPD-Frak­tion im Rat der Stadt Köln, Herr Dr. Heugel, mit, daß die auf der Bro­schü­re ab­ge­druck­te An­ga­be der För­de­rung sei­tens der Stadt Köln gar nicht statt­ge­fun­den hat und un­wahr ist.
Da­bei wur­de ich auch dar­über in­for­miert, daß hin­ter der „Deut­schen Kul­tur­stif­tung“, un­ter de­ren Schirm­herr­schaft die be­sag­te Buch­rei­he er­scheint, nach Mit­tei­lung des Deut­schen Städ­te­ta­ges die Maharishi-Be­we­gung steht. Gleich­zei­tig teil­te mir Herr Dr. Heugel mit, daß der „Zwei­te Sach­stands­be­richt über Ju­gend­re­li­gi­o­nen“, wel­cher von der Lan­des­re­gie­rung Nord­rhein-West­fa­len he­raus­ge­ge­ben wur­de, über die Maharishi-Be­we­gung in­for­miert.
Ich möch­te ger­ne in die­sen Be­richt ein­se­hen, denn ei­ni­ge Freun­de von mir, wel­che als Mu­sik­leh­rer tä­tig sind und bei mir in das Buch ein­ge­se­hen ha­ben, tra­gen sich mit dem Ge­dan­ken, es in ih­rem Un­ter­richt be­kannt­zu­ma­chen.
Die­ses Buch zielt ja auch ganz of­fen­sicht­lich auf ei­ne völ­li­ge Er­neue­rung des be­ste­hen­den Mu­sik­aus­bil­dungs­sys­tems.

Mir kom­men nun nach dem Ant­wort­schrei­ben der Stadt Köln Be­den­ken, da ja of­fen­bar schon an der Wur­zel die­ser Buch­ver­öf­fent­lich­ung ein Be­trug be­tei­ligt ist und die Stadt Köln mir mit­ge­teilt hat, daß sie straf- und zi­vil­recht­lich ge­gen die an der Ver­öf­fent­lich­ung be­tei­lig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen vor­ge­hen will – wenn die­se ih­re un­lau­te­re Wer­bung nicht ein­stel­len.

Soll­ten Sie durch ei­ne Stel­lung­nah­me von sei­ten Ih­rer Lan­des­re­gie­rung und durch die Über­sen­dung die­ses an­ge­spro­che­nen Sach­stands­be­rich­tes zur Klä­rung die­ser An­ge­le­gen­heit bei­tra­gen kön­nen und die Mit­tei­lung des Köl­ner Kul­tur­aus­schuß-Vor­sit­zen­den über die un­wah­ren in der Bro­schü­re ge­mach­ten Be­haup­tun­gen be­stä­ti­gen kön­nen, so wür­de ich mei­nen Freun­den von de­ren Un­ter­neh­mung, das Buch in ih­rem Un­ter­richt zu be­spre­chen, ab­ra­ten müs­sen. Für ei­ne bal­di­ge auf­klä­ren­de Be­ant­wor­tung mei­ner Fra­gen und Über­sen­dung des Be­richts wä­re ich Ih­nen dank­bar.

Mit freund­li­chen Grü­ßen







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-