DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Tradition der beiden ökumenischen Supermächte


Da wir uns, wie der Le­ser si­cher­lich auch mitt­ler­wei­le fest­ge­stellt hat, mit die­ser un­ge­nü­gen­den Er­klä­rung kei­nes­falls zu­frie­den­ge­ben konn­ten, schrie­ben wir nach Er­halt des Brie­fes wie­der postwen­dend das fol­gen­de Fern­schrei­ben an den lei­ten­den OBER­STAATS­AN­WALT IN KARLS­RU­HE:


Fernschreiben der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
an den LEITENDEN
OBERSTAATSANWALT IN KARLSRUHE
7826816 sta d
25.10.84 18.16 uhr
461469 dekus d
004/001 computer-message

tlx-no 2806/1 25/oct/84 18:16h

An den
Leitenden Oberstaatsanwalt
der Staatsanwaltschaft Karlsruhe
Herrn Dr. Brückner

Be­zug:




Ei­ne Haus­durch­su­chung am 29. 8. 84 im Auf­trag des Staats­an­walts Spitz von der Staats­an­walt­schaft Karls­ru­he.
Die­ser Groß­ein­satz be­zog sich of­fi­zi­ell auf ei­ne von uns vor­ge­nom­me­ne Ver­öf­fent­lich­ung mit ei­ner Stel­lung­nah­me der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG zur Karls­preis­ver­lei­hung

Betr.:
Unser Fernschreiben Nr. 2732/1 vom 22. 10. 84 an Sie


Sehr geehrter Herr Oberstaatsanwalt Dr. Brückner,

wir möch­ten Sie dar­über in Kennt­nis set­zen, daß der Staats­an­walt Spitz die von uns an ihn ge­stell­ten Fra­gen bis heu­te nicht be­ant­wor­tet hat.

In ei­ner kur­zen Mit­tei­lung vom 22. 10. 84 be­haup­tet er nur, daß die er­for­der­li­che Aus­kunft be­reits mit ei­nem Schrei­ben vom 2. 10. 84 er­teilt wur­de und daß zu wei­te­ren Er­klär­un­gen vor­läu­fig kein An­laß be­ste­he.
So­dann teilt er uns mit, daß gleich­lau­ten­de Fern­schrei­ben erst dann be­ant­wor­tet wür­den, wenn es die Sa­che er­for­dere.

Wir wä­ren Ih­nen al­so dank­bar, wenn Sie Herrn Spitz da­zu be­we­gen könn­ten, uns doch je­ne in un­se­rem Fern­schrei­ben Nr. 2644/1 vom 5. 10. 84 ge­stell­ten drei Fra­gen, wel­che auch Ih­nen in Ko­pie zu­ge­gan­gen sind, zu be­ant­wor­ten.

Wir kön­nen wohl be­stä­ti­gen, daß der Herr Staats­an­walt Spitz uns kraft Ih­rer An­re­gung ge­ant­wor­tet hat – aber wir möch­ten Sie da­von un­ter­rich­ten, daß er die von uns ar­ti­ku­lier­ten Fra­gen nicht be­ant­wor­tet hat – ja, daß er nicht ein­mal den Ver­such un­ter­nom­men hat, sie zu be­ant­wor­ten.


Mit freundlichen Grüßen

DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Präsidialhauptabteilung
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit

nnnn
7826816 sta d
461469 dekus d


Die­ser un­se­rer Mit­tei­lung lie­ßen wir, als wir wie­der kei­ne Ant­wort er­hiel­ten, am 4. No­vem­ber wie­der un­ser be­rüch­tig­tes Mahn­te­lex fol­gen, in wel­chem wir um ei­ne Be­ant­wor­tung ba­ten.
Und so wur­de uns schließ­lich et­wa zwei Wo­chen spä­ter am 19. 12. 84 in der Er­man­ge­lung ei­ner Ant­wort fol­gen­der schein­hei­li­ger Rück­zie­her aus der Karls­preis­af­fä­re mit­ge­teilt:


Brief der STAATSANWALTSCHAFT KARLSRUHE
an die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
STAATSANWALTSCHAFT KARLSRUHE

Aktenzeichen 13 Js 106/84

Karlsruhe, den 19. 12. 84

Betr.:

Er­mitt­lungs­ver­fah­ren we­gen Ver­dachts der
Ver­un­glimp­fung des Bun­des­prä­si­den­ten

Das Er­mitt­lungs­ver­fah­ren we­gen Ver­dachts der Ver­un­glimp­fung des Bun­des­prä­si­den­ten und der ver­fas­sungs­feind­li­chen Ver­un­glimp­fung von Ver­fas­sungs­or­ga­nen ha­be ich ein­ge­stellt.

We­gen der ver­blei­ben­den mög­li­chen Straf­ta­ten ha­be ich das Ver­fah­ren an die in­so­weit zu­stän­di­ge Staats­an­walt­schaft Hei­del­berg ab­ge­ge­ben.

gez. Spitz
Staatsanwalt








Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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