DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Tradition der beiden ökumenischen Supermächte
Die Diktatur greift an

Der siebente große ökumenische Schlag der Diktatur gegen die bürgerlichen Demokratisierungsbestrebungen
Et­wa 2 1/2 Mo­na­te nach Er­schei­nen un­se­res DEUT­SCHEN PO­LI­TIK FO­RUMS so­wie des OF­FE­NEN BRIE­FES DER DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG AN DIE PRÄ­SI­DEN­TEN VON BUN­DES­TAG UND BUN­DES­RAT so­wie un­se­rer An­fra­ge nach der Ab­er­ken­nung der Ge­mein­nüt­zig­keit der KIR­CHEN mach­te ich mich am 29.8. mit ei­ni­gen Freun­den auf den Weg nach Fritz­lar in Nord­hes­sen, um ei­nen Be­am­ten des dor­ti­gen Fi­nanz­am­tes zu tref­fen.
Ich hat­te mich mit die­sem et­wa zwei bis drei Wo­chen vor­her te­le­fo­nisch ver­ab­re­det.

Als wir al­so an dem be­sag­ten Tag mor­gens et­wa um 9.00 Uhr in Schö­nau bei Hei­del­berg von un­se­rer Zen­tra­le los­fuh­ren, sa­hen wir zu un­se­rem Er­stau­nen über­all auf un­se­rem We­ge zur Au­to­bahn Po­li­zei­ein­hei­ten auf­ge­fah­ren.

Un­ser Weg zum 16 Ki­lo­me­ter ent­fernt ge­le­ge­nen Schries­heim, wo sich die Au­to­bahn­auf­fahrt be­fand, führ­te uns durch ein wun­der­ba­res Fluß­tal mit schö­nen Wie­sen und viel Wald über ein klei­nes Dörf­chen nach Schries­heim.
Und so sa­hen wir dann auch vie­ler­orts am Wald­rand Po­li­zei­fahr­zeu­ge und Mann­schafts­wa­gen, die sich farb­lich un­auf­fäl­lig an das Grün der Um­ge­bung an­lehn­ten.

Auf die­sen 16 Ki­lo­me­tern An­fahrt bis zur Au­to­bahn wur­den wir doch von ei­ner recht star­ken Po­li­zei­es­kor­te flan­kiert, mal nä­her, mal wei­ter ent­fernt – wo­bei al­ler­dings nur wir die­je­ni­gen wa­ren, die sich be­weg­ten.

Als dann auch noch meh­re­re Hub­schrau­ber kurz vor der Au­to­bahn­auf­fahrt aus ver­schie­de­nen Him­mels­rich­tun­gen de­mon­stra­tiv auf uns zu­ge­flo­gen ka­men und sich et­wa ge­nau über uns zu ei­nem ele­gan­ten Spa­lier tra­fen, er­laub­ten wir uns in un­se­rem Au­to spon­tan die Be­mer­kung, daß so­viel Po­li­zei­auf­ge­bot doch viel­leicht zu­viel der Eh­re für uns ein­fa­che Bür­ger sei.

Spä­ter, wäh­rend un­se­rer et­wa drei­stün­di­gen Fahrt nach Fritz­lar an den be­rühm­ten Eder­strand, ge­riet die Sa­che na­tür­lich schnell wie­der aus un­se­ren Au­gen.
Als wir je­doch dann in dem klei­nen schö­nen Städt­chen bei mei­ner Mut­ter ein­tra­fen, um von dort zu dem be­sag­ten Fi­nanz­be­am­ten zu fah­ren, er­fuh­ren wir, daß uns un­se­re Freun­de aus Schö­nau schon ver­schie­dent­lich zu er­rei­chen ver­sucht hat­ten und daß wir drin­gend zu­rück­ru­fen möch­ten.

Bei un­se­rem An­ruf be­rich­te­ten uns un­se­re Freun­de, daß sie sich ge­ra­de in ei­ner groß­an­ge­leg­ten in­ten­si­ven Haus­durch­su­chung be­fän­den und daß hier­zu ein gro­ßes Po­li­zei­auf­ge­bot an­ge­rückt sei.

Ich konn­te am Te­le­fon na­tür­lich mei­ne Freu­de über die­ses An­er­ken­nungs­ver­fah­ren ge­gen­über un­se­ren de­mo­kra­ti­schen Be­stre­bun­gen nicht ver­heh­len und bat mei­ne Freun­de, die Herr­schaf­ten mög­lichst bis zu un­se­rer Rück­kehr fest­zu­hal­ten, da­mit wir auch noch et­was von dem Ver­gnü­gen ha­ben könn­ten – mir war näm­lich mitt­ler­wei­le klar­ge­wor­den, daß die gro­ße Eh­re des 16 Ki­lo­me­ter lan­gen Po­li­zei­spa­liers mit an­schlie­ßen­der kon­zer­tier­ter Hub­schrau­ber­be­glei­tung tat­säch­lich uns ge­gol­ten hat­te: ein wun­der­ba­rer Ge­dan­ke: jetzt war der bun­des­deut­sche öku­me­ni­sche Haus­dra­che end­lich auf­ge­wacht!

Wir be­rich­te­ten al­so dem Fi­nanz­be­am­ten kurz te­le­fo­nisch von un­se­rer Haus­durch­su­chung, ver­ab­re­de­ten uns zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt und mach­ten uns so­fort wie­der auf den Rück­weg.

Als wir dann et­wa nach 2 1/2 Stun­den wie­der in un­se­rer Hei­del­ber­ger Zen­tra­le ein­tra­fen, war von dem Po­li­zei­ein­satz nichts mehr zu se­hen.
Un­se­re Freun­de be­rich­te­ten uns, daß die­ser di­rekt nach mei­nem An­ruf ab­ge­bro­chen wor­den sei und al­le ganz schnell ab­ge­rückt sei­en – man ha­be sie auch par­tout nicht zu ei­nem län­ge­ren Blei­ben be­we­gen kön­nen.

So setz­ten wir uns al­so zu­sam­men und ver­faß­ten ein Pro­to­koll über die Haus­durch­su­chung – denn wir woll­ten nun doch we­nigs­tens aus den Er­zäh­lun­gen et­was von die­ser gan­zen Sa­che ha­ben und we­nigs­tens in der Er­in­ne­rung schwel­gen.

Die­ses Pro­to­koll liegt mei­nen wei­te­ren Aus­füh­run­gen zu­grun­de, denn ich war ja per­sön­lich nicht da­bei ge­we­sen.
Es um­faßt über 100 Sei­ten – al­les ganz aus­führ­lich er­zählt.
Nach ei­ni­gen Er­klär­un­gen über un­se­re Or­ga­ni­sa­ti­ons­zen­tra­le möch­te ich nur die we­sent­li­chen Aus­sa­gen in der Rei­hen­fol­ge, in wel­cher sie in der leb­haf­ten Sit­zung ge­macht wur­den, zu­sam­men­fas­sen.
Es mag sein, daß die Rei­hen­fol­ge der be­rich­te­ten Ge­scheh­nis­se hin und wie­der et­was sprung­haft er­scheint – aber dies er­gibt sich dar­aus, daß die Be­richt­er­stat­ter in ste­tem Wech­sel spon­tan ih­re Er­fah­run­gen zu Pro­to­koll ga­ben.








Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-