DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Geschäfts-Blockade


Wo der freie Un­ter­neh­mer al­so sein Le­ben nur der Ar­beit wid­met, da weiß sein Mit­ar­bei­ter bzw. sein An­ge­stell­ter noch sehr wohl zwi­schen sei­ner Ar­beits­zeit und sei­ner Frei­zeit zu un­ter­schei­den.
Und wo der freie Un­ter­neh­mer auch noch zu­hau­se an sei­nem Schreib­tisch sitzt und am Wohl­er­ge­hen sei­ner Fir­ma plant und ar­bei­tet, da be­sitzt sein Mit­ar­bei­ter bzw. sein An­ge­stell­ter ei­nen sol­chen Schreib­tisch in sei­nem Hau­se erst gar nicht.

„Ich bin doch nicht ver­rückt, in mei­ner Frei­zeit auch noch über mei­ne Fir­ma nach­zu­den­ken oder gar für sie zu ar­bei­ten!“ denkt er nur, „dies ist doch die Auf­ga­be mei­nes Chefs!“ – und sei­ne Fa­mi­lie teilt na­tür­lich die­se sei­ne An­sicht.
Und wenn der Ar­beit­neh­mer in den Ur­laub fährt, um sich zu amü­sie­ren, dann fährt sein Chef ir­gend­wo hin zur Kur, um sich für sei­ne Fir­ma zu re­ge­ne­rie­ren und nimmt da­bei auch noch ei­nen Hau­fen Ar­beit mit, die er in sei­ner Ab­we­sen­heit nicht ver­kom­men las­sen kann.

Der Mensch kommt arm und nackt auf die Welt, und er geht eben­so.
Man soll den frei­en Un­ter­neh­mer nicht für so dumm hal­ten, daß er dies nicht im vol­len Um­fan­ge weiß.

Es ist al­so völ­lig tö­richt, ihm zu un­ter­stel­len, er wol­le sich im Lau­fe sei­nes Le­bens mit sei­nem Un­ter­neh­men per­sön­lich be­rei­chern.
Wo­für denn? Er kann nichts von al­le­dem mit­neh­men, wenn er von die­ser Er­de ab­tritt.

Die­se Tat­sa­che ver­bin­det ihn auch mit sei­nem An­ge­stell­ten, für den ja die glei­che kos­mi­sche Re­gel gilt.

Und un­ter­su­chen wir ein­mal den „Pro­fit“ ! Wer pro­fi­tiert von wem am meis­ten?
Der freie Un­ter­neh­mer steckt sei­ne gan­ze Kraft in sein Un­ter­neh­men, und an dem ma­te­riel­len Ge­winn, den er aus sei­nem Un­ter­neh­men he­raus­zieht, kann er sich aus Zeit­grün­den nicht oder nur we­nig er­freu­en.

Sein Mit­ar­bei­ter zieht wohl we­ni­ger Ge­winn aus sei­ner Fir­ma, aber da­für hat er auch mehr Zeit, sich die­ses ma­te­riel­len Ge­winns zu er­freu­en.
Wer von bei­den zieht al­so mehr per­sön­li­chen Nut­zen aus dem an­de­ren?
Zwei­fels­oh­ne der Ar­beit­neh­mer aus dem frei­en Un­ter­neh­mer. Dies be­deu­tet aber nicht auch zwangs­läu­fig, daß er da­von in ei­nem um­fas­sen­den Sin­ne mehr hat.

Der freie Un­ter­neh­mer hat das gro­ße Ge­fühl der un­ter­neh­me­ri­schen Frei­heit.
Er kennt das er­fül­len­de Er­leb­nis des un­ter­neh­me­ri­schen Er­fol­ges, und er kennt die tie­fe Be­frie­di­gung des frei­en un­ter­neh­me­ri­schen Le­bens; nur aus die­sen Er­fah­run­gen her­aus kann er über­haupt Tag und Nacht ar­bei­ten.

Es wä­re ver­mes­sen, an­zu­neh­men, daß der freie Un­ter­neh­mer sich hier ei­ner Ent­las­tung wi­der­set­zen wür­de, wenn dies den un­ter­neh­me­ri­schen Er­folg sei­ner Fir­ma nicht be­ein­träch­tig­te.
Aber er weiß, daß ei­ne sol­che Ent­las­tung der Sa­che ge­mäß nicht durch ir­gend­wel­che Stim­men­mehr­hei­ten er­reicht wer­den kann, son­dern daß sie auf dem Bo­den frei­er un­ter­neh­me­ri­scher Er­satz­leu­te ge­dei­hen muß.

Und der freie Un­ter­neh­mer fühlt sich ganz und gar nicht durch Mit­ar­bei­ter be­drängt, die den­ken und füh­len wie er und die sich, wie er, mit un­ter­neh­me­ri­schem Ta­lent dem Wohl­er­ge­hen des Un­ter­neh­mens ver­pflich­tet füh­len – von die­ser Art ar­che­ty­pi­schen Un­ter­neh­mer­be­ga­bun­gen kann er sich nur er­mun­tert füh­len, auch ein­mal ei­nen Tag im Krei­se sei­ner Fa­mi­lie zu ver­brin­gen oder ir­gend­wo Ur­laub zu ma­chen, ohne daß er da­bei gleich sei­ne Te­le­fon­num­mer an die Fir­ma durch­ge­ben muß oder sich gar auch noch ei­nen Berg zu er­le­di­gen­der Ar­beit mit­neh­men muß.










Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-