DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Geschäfts-Blockade
Die Rolle des freien Unternehmers bei der bürgerlichen Demokratisierung
Wen­den wir uns aber noch ein­mal je­nen Wirt­schafts­ver­bän­den zu, von wel­chen sich mitt­ler­wei­le ei­ne Flut von Ver­un­glimp­fun­gen bun­des­weit über uns aus­ge­brei­tet hat­te.
Re­ka­pi­tu­lie­ren wir noch ein­mal kurz den Stand der Din­ge.

Im Jah­re 1975 war die WYMS an die 500 größ­ten Un­ter­neh­men der Bun­des­re­pu­blik he­ran­ge­tre­ten, um sie – ge­ra­de nach den Er­fah­run­gen des Drit­ten Rei­ches – für ei­ne ak­ti­ve Be­tei­li­gung an ei­nem fun­dier­ten bür­ger­li­chen De­mo­kra­ti­sie­rungs­pro­zeß zu­guns­ten ei­ner wirk­lich FREI­EN SO­ZI­A­LEN MARKTWIRT­SCHAFT zu ge­win­nen.

Da­bei wa­ren zwei La­ger ent­stan­den – ein­mal die Un­ter­neh­mens­grup­pe der Ab­hän­gi­gen, wel­che sich ei­ne ak­ti­ve of­fi­zi­el­le Be­tei­li­gung an sol­chen Be­stre­bun­gen nicht leis­ten zu kön­nen glaub­ten, ohne daß ih­re Geld- und Auf­trag­ge­ber sie nach­hal­tig zu­rück­ge­pfif­fen oder auch ent­las­sen hät­ten.

Aber es gab auch je­ne zwei­te Grup­pe der Frei­en Un­ter­neh­mer, wel­che die In­ten­tio­nen der WYMS teil­ten, die dies auch in ih­ren Brie­fen und Ge­sprä­chen ge­gen­über den Mit­glie­dern die­ser Ju­gend­or­ga­ni­sa­tion äu­ßer­ten und die sich an der ak­ti­ven Ver­wirk­li­chung der FREI­EN SO­ZI­A­LEN MARKTWIRT­SCHAFT nach de­mo­kra­ti­schen Grund­sät­zen be­tei­li­gen woll­ten – und hier­bei han­del­te es sich vor al­lem um den größ­ten Teil der mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men.

Die vie­len mir vor­lie­gen­den Brie­fe und Ge­sprächs­pro­to­kol­le do­ku­men­tie­ren die­sen Sach­ver­halt sehr deut­lich und le­gen über das tie­fe Ver­ständ­nis des frei­en Un­ter­neh­mer­tums in der Bun­des­re­pu­blik für ei­nen ak­ti­ven bür­ger­li­chen De­mo­kra­ti­sie­rungs­pro­zeß in der Wirt­schaft – auf der Ba­sis ei­ner ge­ziel­ten För­de­rung der frei­en un­ter­neh­me­ri­schen Fä­hig­kei­ten beim ein­zel­nen Bür­ger – ein be­red­tes Zeug­nis ab.

Dies war ein An­satz der De­mo­kra­ti­sie­rung der Wirt­schaft, wel­chen das freie Un­ter­neh­mer­tum ver­stand.
Un­se­re Er­fah­run­gen of­fen­bar­ten sehr deut­lich, daß die frei­en Un­ter­neh­mer sehr wohl an ei­ner ak­ti­ven Be­tei­li­gung ih­rer Mit­ar­bei­ter am Un­ter­neh­men in­te­res­siert wa­ren und daß sie auf der Ba­sis ei­ner Stei­ge­rung der rein un­ter­neh­me­ri­schen Leis­tun­gen auch ei­ne grö­ße­re Über­nah­me an un­ter­neh­me­ri­scher Ver­ant­wor­tung durch ih­re Mit­ar­bei­ter her­bei­wünsch­ten; denn hier­von ver­spra­chen sie sich ei­ne gro­ße ei­ge­ne Ent­las­tung – ohne den Be­stand ih­res je­wei­li­gen Un­ter­neh­mens aufs Spiel zu set­zen.

Die­se Er­fah­run­gen be­wie­sen aber auch, daß die Ge­werk­schaf­ten zu­min­dest den frei­en Un­ter­neh­mern Un­recht ta­ten, wenn sie be­haup­te­ten, der Un­ter­neh­mer wol­le den Mit­ar­bei­tern, al­so den Ar­bei­tern und An­ge­stell­ten, nicht mehr Ver­ant­wor­tung über­tra­gen – aus Angst, an ei­ge­ner Macht zu ver­lie­ren.
Wo­ge­gen sich der freie Un­ter­neh­mer nach un­se­rer Er­fah­rung mit Recht sträub­te, war der Typ des macht­gie­ri­gen Ge­werk­schafts­funk­ti­o­närs ohne un­ter­neh­me­ri­sches Ta­lent, ohne un­ter­neh­me­ri­sche Er­fah­run­gen und so­mit: ohne ge­ra­de die­je­ni­ge ar­che­ty­pi­sche Qua­li­fi­ka­ti­on, wel­che den frei­en Un­ter­neh­mer aus­zeich­net.

So­bald die frei­en Un­ter­neh­mer in der WYMS ei­ne Chan­ce wit­ter­ten, mit Hil­fe spe­zi­el­ler un­ideo­lo­gi­scher de­mo­kra­ti­scher Be­wußt­seins- und Kre­a­ti­vi­täts­pro­gram­me über den Pro­zeß der frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung die un­ter­neh­me­ri­sche staats­bür­ger­li­che Ei­gen­leis­tung als sol­che zu stei­gern, war ihr In­te­res­se an ei­ner Be­tei­li­gung er­wacht, und sie über­leg­ten sich, wie sie die Pro­gram­me in ihr Un­ter­neh­men ein­füh­ren konn­ten.









Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-