DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Geschäfts-Blockade


Der freie Un­ter­neh­mer hängt an sei­nem Un­ter­neh­men und kon­zen­triert sich in sei­nem Han­deln ganz auf des­sen Ex­pan­si­on.
Er ist üb­li­cher­wei­se auch be­reit, da­für von mor­gens früh bis spät in die Nacht hin­ein zu ar­bei­ten.

Nicht sel­ten ist er der ers­te, der mor­gens in sei­ner Fir­ma er­scheint und der letz­te, der sie abends wie­der ver­läßt.
Da­bei setzt er für das Wohl­er­ge­hen sei­ner Fir­ma viel­fach auch noch sei­ne ei­ge­ne Ge­sund­heit aufs Spiel.

Daß er da­bei in ei­nem bes­se­ren Au­to zur Fir­ma fährt und sich die we­ni­gen Stun­den der Nacht in ei­nem kom­for­tab­le­ren Haus aus­ruht als die meis­ten sei­ner Mit­ar­bei­ter, ist – so­weit es um das Wohl­er­ge­hen der Fir­ma geht – von un­ter­ge­ord­ne­ter ethi­scher Be­deu­tung; nicht zu­letzt ma­chen ihn die­se äu­ße­ren Be­quem­lich­kei­ten in je­nen we­ni­gen Stun­den sei­ner „Frei­zeit“ – wo er wie­der­um auch nur dar­über nach­sinnt, was er mehr für sein Un­ter­neh­men tun könn­te – ganz­heit­lich un­ter­neh­me­risch noch leis­tungs­fä­hi­ger.
Die­ses un­er­müd­li­che, voll­stän­di­ge per­sön­li­che En­ga­ge­ment bei Tag und bei Nacht zeich­net den ty­pi­schen frei­en Un­ter­neh­mer aus.

Ihm nach­sa­gen zu wol­len, daß er sich an an­de­ren be­rei­che­re und daß er auf Kos­ten an­de­rer im Reich­tum schwel­ge, ist al­so ab­surd – denn er hat ja von die­ser Art äu­ße­rem Reich­tum, auf wel­chen sich die­se Kri­tik stützt, selbst nicht viel.

Sein Reich­tum und sei­ne Freu­de, sein Le­bens­glück und sei­ne Er­fül­lung lie­gen al­lein in sei­nem un­ter­neh­me­ri­schen Er­folg.
Und die­ser wie­der­um liegt in der Si­che­rung und in der Ex­pan­si­on sei­nes Un­ter­neh­mens.
Sein ma­te­riel­ler Ge­winn hat für ihn da­bei mehr nur die Be­deu­tung ei­ner Art von Tro­phä­en.

Da zie­hen der An­ge­stell­te und Ar­bei­ter ei­nes sol­chen Un­ter­neh­mens schon ei­nen re­a­le­ren ma­te­riel­len Nut­zen für sich aus sei­ner Fir­ma.
Der ein­zel­ne Mit­ar­bei­ter sitzt mor­gens schön bei sei­nem Früh­stück und sinnt dar­über nach, was er denn abends in sei­ner Frei­zeit Schö­nes un­ter­neh­men könn­te, was er sich da und dort Schö­nes kau­fen kann und wo er denn am bes­ten sei­nen nächs­ten Ur­laub ver­brin­gen kann, und er teilt die­se Über­le­gun­gen ei­ner an­ge­neh­meren äu­ße­ren Le­bens­ge­stal­tung mit sei­ner Frau und er­freut sich da­bei ih­rer bei­der Kin­der, die mit Hil­fe des vä­ter­li­chen Ver­diens­tes ih­re ei­ge­nen Spiel­zeug­plä­ne schmie­den.

Um die glei­che Zeit sinnt der freie Un­ter­neh­mer, al­so sein Chef, schon längst wie­der über das Wohl und Wehe sei­nes Un­ter­neh­mens nach – be­fin­det sich al­so auf der geis­tig-emo­tio­na­len Ebe­ne schon längst an der Ar­beit.
Und in sei­ner Fir­ma setzt er dann die­se Ar­beit nur in ei­ner an­de­ren Um­ge­bung, in an­de­ren Räu­men und auf an­de­ren Stüh­len fort.

Im Un­ter­schied zu sei­nen Mit­ar­bei­tern kann und: will es sich der freie Un­ter­neh­mer nicht er­lau­ben, zwi­schen Ar­beits­zeit und Frei­zeit zu un­ter­schei­den.
Und im Lau­fe der Jah­re kennt er die­sen Un­ter­schied in der Pra­xis sei­nes All­tags­le­bens auch gar nicht mehr – und sei­ne Fa­mi­lie be­haup­tet dann durch­aus zu Recht, daß er sein Le­ben nur der Fir­ma wid­me, an­statt sei­ner Fa­mi­lie, und daß die Fir­ma nicht ein­mal be­reit ist, sei­ne Zeit mit der Fa­mi­lie zu tei­len, son­dern ihn im­mer nur ganz und gar für sich al­lein be­an­sprucht!










Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-