DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Geschäfts-Blockade


Es ist al­so ver­ständ­lich, daß die frei­en Un­ter­neh­mer so­fort wuß­ten, wo­von wir spra­chen, wenn wir von Be­wußt­sein und Kre­a­ti­vi­tät, von frei­er Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung und von de­mo­kra­ti­scher staats­bür­ger­li­cher Leis­tungs­ent­wick­lung spra­chen.
Muß­ten sie nicht auch Tag und Nacht hell­wach sein, um zu je­der Zeit die kleins­ten Ver­än­de­run­gen des Mark­tes in ih­re schöp­fe­ri­schen un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dun­gen mit ein­flie­ßen zu las­sen?

Sie wuß­ten auch so­fort aus ganz per­sön­li­cher all­täg­li­cher Er­fah­rung, was wir mit frei­er Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung mein­ten – ei­ne Sa­che, für die bei­spiels­wei­se der Ver­wal­tungs­an­ge­stell­te ei­ner Be­hör­de in sei­ner täg­li­chen Rou­ti­ne­ar­beit über­haupt kei­nen Sinn zu ha­ben braucht.

Für die Durch­füh­rung sei­ner Ar­beit darf er die­sen Sinn nicht ein­mal ent­wi­ckelt ha­ben, denn er ist mit sei­nem Tun ein­zig und al­lein an sei­ne Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten ge­bun­den, wel­che ihm al­les klit­ze­klein und de­tail­ge­nau vor­schrei­ben – und mit ihm dann lei­der auch: den Bür­gern.

Der nor­ma­le An­ge­stell­te des frei­en Un­ter­neh­mers ver­steht sich et­wa in der Mit­te zwi­schen dem frei­en Un­ter­neh­mer und dem Be­am­ten – wenn er sich ge­werk­schaft­lich auch mehr zum Be­am­ten hin­ge­zo­gen fühlt als zu sei­nem Chef – ei­ne be­dau­er­li­che An­ge­le­gen­heit, de­ren Grün­de wahr­schein­lich nicht ein­mal bei ihm selbst lie­gen.

Ne­ben den frei­en Un­ter­neh­mern lern­ten wir dann aber auch noch je­ne Groß­un­ter­neh­mens­grup­pen der markt­be­herr­schen­den Wirt­schafts­mo­no­po­le ken­nen, wel­che selbst letzt­lich nicht ein­mal wirt­schaft­lich ori­en­tiert sind, son­dern mehr macht­po­li­tisch aus­ge­rich­tet – wenn nicht gar ideo­lo­gisch oder re­li­gi­ös.
Über ih­re di­ver­sen nur dem Schein nach frei­en Wirt­schafts­un­ter­neh­men ver­schie­dens­ter Na­mens­ge­bun­gen täusch­ten sie mit Hil­fe ge­hei­mer oder of­fe­ner, aber letzt­lich un­durch­schau­ba­rer Ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen über un­er­gründ­li­che Um­we­ge und di­ver­se Zwi­schen­un­ter­neh­men des In- und Aus­lan­des in der Öf­fent­lich­keit den dif­fu­sen Ge­samt­ein­druck ei­nes „frei­en Un­ter­neh­mer­tums“ und da­mit aber auch das Sys­tem ei­ner frei­en so­zia­len Markt­wirt­schaft nur vor.

In Wirk­lich­keit aber wur­den die­se Wirt­schafts­gi­gan­ten von ei­nem ganz en­gen ver­trau­ten Kreis Ein­ge­weih­ter über de­ren Ban­ken bzw. de­ren Bank­mo­no­pol be­herrscht und ge­lenkt und mit ih­nen: der ge­sam­te Markt.

Als die­se ge­hei­men Len­ker der an­geb­li­chen bun­des­deut­schen „frei­en so­zia­len Markt­wirt­schaft“ nun über die Ge­schäfts­füh­run­gen der von ih­nen be­ses­se­nen so­wie ab­hän­gi­gen Un­ter­neh­men und be­son­ders über die von ih­nen ge­lenk­ten SPIT­ZEN­VER­BÄN­DE DER DEUT­SCHEN WIRT­SCHAFT Wind von die­sem groß­an­ge­leg­ten Be­geh­ren der Ju­gend­or­ga­ni­sa­tion WYMS be­ka­men, den Ge­samt­be­reich je­ner „frei­en so­zia­len Markt­wirt­schaft“ mit Hil­fe der noch frei­en Un­ter­neh­mer de­mo­kra­tisch zu durch­leuch­ten, zu be­le­ben und mög­li­cher­wei­se im Sin­ne ei­ner nicht mehr ge­lenk­ten: wirk­lich frei­en so­zia­len Markt­wirt­schaft nach de­mo­kra­ti­schen Grund­sät­zen neu zu ge­stal­ten – wo­bei der kon­ven­tio­nel­le Be­griff der „Wirt­schaft­lich­keit“ von die­ser de­mo­kra­ti­schen Ent­wick­lung ja gar nicht be­rührt sein muß –, da wit­ter­ten sie für ihr Mo­no­pol ei­ne gro­ße Ge­fahr.

Die ge­hei­men Len­ker der bun­des­deut­schen Markt­wirt­schaft muß­ten be­fürch­ten, daß sie im Rah­men die­ses frei­en bür­ger­li­chen so­zi­al-markt­wirt­schaft­li­chen De­mo­kra­ti­sie­rungs­pro­zes­ses die Zü­gel ih­rer mo­no­po­lis­ti­schen di­ver­sen Un­ter­neh­mens­füh­run­gen aus ih­ren Hän­den ver­lie­ren.

Und da glaub­ten sie na­tür­lich auch so­fort ein für al­le­mal in ei­ner kon­zer­tier­ten Ak­tion – über die be­währ­te Me­tho­de ei­ner all­ge­mei­nen höchst of­fi­zi­el­len War­nung und Be­leh­rung –, ihr dis­kre­tes ab­so­lu­tes Nein über al­les ver­hän­gen zu müs­sen, was uns be­traf.
Und sie setz­ten die WYMS kur­zer­hand auf ih­ren wirt­schafts­po­li­ti­schen In­dex.










Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-