DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung in der staatsfreien Zone


Je­der weiß ja, daß der ty­pi­sche Deut­sche zu­min­dest in ei­nem – aber all­ge­mein eher in meh­re­ren – Ver­ei­nen Mit­glied ist.

Und so man­cher Bür­ger von ech­tem Schrot und Korn ist so­gar in vie­len Ver­ei­nen – vom Mie­ter­schutz­ver­ein bzw. dem op­po­si­tio­nel­len Ver­ein der Haus­be­sit­zer über den Au­to­mo­bil­club oder den Bund der Steu­er­zah­ler und den Sport­ver­ein so­wie den Wan­der­ver­ein bis hin zum Klein­gärt­ner- und Tau­ben­zucht­ver­ein.

An die­ses freie Feld der viel­schich­ti­gen ur­deut­schen Ver­eins­meie­rei, in wel­cher sich die meis­te Kre­a­ti­vi­tät der Bür­ger ma­ni­fe­stiert, hat sich der Staat bis­lang nicht so recht he­ran­ge­wagt.
Das An­tas­ten des Ver­eins­le­bens sei­tens der staat­li­chen Or­ga­ne wür­de si­cher­lich die größ­te Flut bür­ger­li­cher Em­pö­rung her­vor­ru­fen, die in un­se­rem Land mög­lich ist; denn hier wür­de der Bür­ger in dem­je­ni­gen an­ge­tas­tet, was ihn in sei­nem Her­zen und in sei­ner Frei­zeit be­wegt und wo­für er auch in be­herz­ter Ste­tig­keit voll Über­zeu­gung frei­wil­lig sein Geld aus­gibt.

Je­der weiß ja, daß der ty­pi­sche Deut­sche zu­min­dest in ei­nem – aber all­ge­mein eher in meh­re­ren – Ver­ei­nen Mit­glied ist.

Und so man­cher Bür­ger von ech­tem Schrot und Korn ist so­gar in vie­len Ver­ei­nen – vom Mie­ter­schutz­ver­ein bzw. dem op­po­si­tio­nel­len Ver­ein der Haus­be­sit­zer über den Au­to­mo­bil­club oder den Bund der Steu­er­zah­ler und den Sport­ver­ein so­wie den Wan­der­ver­ein bis hin zum Klein­gärt­ner- und Tau­ben­zucht­ver­ein.

An die­ses freie Feld der viel­schich­ti­gen ur­deut­schen Ver­eins­meie­rei, in wel­cher sich die meis­te Kre­a­ti­vi­tät der Bür­ger ma­ni­fe­stiert, hat sich der Staat bis­lang nicht so recht he­ran­ge­wagt.
Das An­tas­ten des Ver­eins­le­bens sei­tens der staat­li­chen Or­ga­ne wür­de si­cher­lich die größ­te Flut bür­ger­li­cher Em­pö­rung her­vor­ru­fen, die in un­se­rem Land mög­lich ist; denn hier wür­de der Bür­ger in dem­je­ni­gen an­ge­tas­tet, was ihn in sei­nem Her­zen und in sei­ner Frei­zeit be­wegt und wo­für er auch in be­herz­ter Ste­tig­keit voll Über­zeu­gung frei­wil­lig sein Geld aus­gibt.

Wenn schon zwi­schen Ehe­leu­ten das Ver­eins­le­ben des ein­zel­nen Ehe­part­ners nicht sel­ten zum al­ler­hei­ligs­ten, un­an­tast­ba­ren Re­vier ge­hört – wie um so mehr ge­gen­über dem Staa­te?
Und so ha­ben es die staat­li­chen Ma­ni­pu­la­tio­nen – wahr­schein­lich schon aus der al­ten eu­ro­päi­schen Ge­schich­te her­aus –, über das Kai­ser­reich und auch das Drit­te Reich hin­weg nicht ge­schafft, an die­ses freie und un­ab­hän­gi­ge, bür­ger­li­che, de­mo­kra­ti­sche Ver­eins­le­ben Hand an­zu­le­gen oder ir­gend­wel­che Ge­set­ze in die­ser Rich­tung zu ver­fas­sen und zu er­las­sen, weil solch ein At­ten­tat mit Si­cher­heit ei­ne Re­vo­lu­tion oder ei­nen Re­gie­rungs­wech­sel zur Fol­ge ge­habt hät­te.

Wohl aus die­sem Grun­de be­zeich­ne­te Bun­des­prä­si­dent Karl Carstens zu sei­ner Amts­zeit wohl so schmerz­lich, und in sei­ner Ei­gen­schaft als Staats­ober­haupt wohl auch so ohn­mäch­tig – die­ses ur­de­mo­kra­ti­sche Phä­no­men des nicht­ein­ge­tra­ge­nen Ver­eins als die „staats­freie Zone“.







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-