DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung in der staatsfreien Zone


Am 15. Juni er­folg­te un­se­re Ant­wort – si­cher­heits­hal­ber per Ein­schrei­ben mit Rück­ant­wort – mit der nun schrift­li­chen Dar­stel­lung un­se­res Stand­punk­tes.

Auch der In­halt die­ses un­se­res Schrei­bens an die DEUT­SCHE BUN­DES­POST sei hier im fol­gen­den ab­ge­druckt.


Brief der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
an die DEUTSCHE BUNDESPOST
Per Einschreiben mit Rückantwort

An die
Deutsche Bundespost
Fernmeldeamt Heidelberg
Anmeldestelle für
Fernmeldeeinrichtungen
Postfach 10 73 00

6900 Heidelberg
15. 6. 1984

Bezug:

Ihre Schreiben vom 7.9.1983
sowie vom 1.6.1984
Ihr Zeichen: Am-S 1


„Für freie Menschen
sind Drohungen wirkungslos.“
                                            Cicero


Sehr geehrte Damen und Herren!

hre bei­den Brie­fe vom 7.9.1983 und vom 1.6.1984 ha­ben wir er­hal­ten. In Ih­rem letz­ten Brief tei­len Sie uns mit, daß Sie uns in Ih­rem vo­ri­gen Schrei­ben ge­be­ten hät­ten, „die recht­li­che Exis­tenz“ un­se­rer „Stif­tung durch die Vor­la­ge der Ge­neh­mi­gung des Lan­des Ba­den-Würt­tem­berg nach­zu­wei­sen“.
Wir hat­ten Ih­nen bis­lang nicht ge­ant­wor­tet, da wir erst ein­mal fest­stel­len woll­ten, was hin­ter Ih­ren „Be­mü­hun­gen“ ste­cken könn­te.

Nun schrei­ben Sie uns in Ih­rem letz­ten Brief:

„Durch das Feh­len die­ser Vor­aus­set­zung, wel­che Sie of­fen­sicht­lich nicht er­brin­gen kön­nen, leh­nen wir die Teil­neh­mer­ver­hält­nis­se über Fern­mel­de­ein­rich­tun­gen un­ter ,Deut­sche Kul­tur­stif­tung‘ ab.

Es steht Ih­nen frei, An­trä­ge un­ter dem Na­men ei­ner na­tür­li­chen Per­son Ih­res Haus es zu stel­len.“

In Ih­rem ers­ten Brief vom 7.9.1983 bit­ten Sie uns noch um Stel­lung­nah­me, ob wir uns als nicht­rechts­fä­hi­gen Ver­ein be­trach­ten las­sen wol­len, und er­klä­ren dann wei­ter:

„Nicht­zu­tref­fen­den­falls wä­re das Teil­neh­mer­ver­hält­nis un­ter dem Na­men ei­ner na­tür­li­chen Per­son Ih­res Hau­ses zu füh­ren.“

Von der Form des „nicht­rechts­fä­hi­gen Ver­eins“ spre­chen Sie in Ih­rem letz­ten Schrei­ben vom 1.6.1984 über­haupt nicht mehr – ob­wohl aus den Un­ter­la­gen, die Sie von uns hat­ten (Grün­dungs­pro­to­koll, Pro­to­koll der Mit­glie­der­ver­samm­lung, Sat­zung), ein­deu­tig her­vor­geht, daß es sich hier um ei­nen nicht­ein­ge­tra­ge­nen Ver­ein mit dem Na­men DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG han­delt.
Ih­re Fra­ge, um wel­che Art Kör­per­schaft es sich bei der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG han­delt – näm­lich um ei­nen „nicht­rechts­fä­hi­gen Ver­ein“ –, war al­so durch die Ih­nen vor­lie­gen­den Do­ku­men­te schon vor Ih­rem ers­ten Brief ein­deu­tig be­ant­wor­tet.

Die­se Vor­ga­be ei­ner „Fra­ge“, de­ren kor­rek­te Ant­wort Ih­nen auf­grund der Ih­nen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Un­ter­la­gen ja be­reits be­kannt war, er­weck­te in uns den Ge­dan­ken, daß et­was an­de­res hin­ter Ih­ren Schrei­ben ste­cken muß als der lau­te­re Wunsch, zu er­fah­ren, ob es sich bei der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG um ei­ne vom Land Ba­den-Würt­tem­berg an­er­kann­te Stif­tung als ei­ner Kör­per­schaft des öf­fent­li­chen Rechts han­delt oder um ei­nen nicht­ein­ge­tra­ge­nen Ver­ein.







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-