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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Internationale Agentur der beiden bundesdeutschen ökumenischen Supermächte


Wenn sich die­se kirch­lich-ideo­lo­gi­schen An­stren­gun­gen für den Sturz der be­ste­hen­den phi­lip­pi­ni­schen Re­gie­rung und ih­res Prä­si­den­ten viel­leicht auch nach der christ­li­chen Sit­ten­leh­re, nach der dik­ta­to­ri­schen Füh­rung der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che und nach den Sat­zun­gen der christ­li­chen Par­tei­en durch­aus ver­ste­hen las­sen – so läßt sich ein sol­ches Vor­ge­hen je­doch nicht aus dem Na­men und der Sat­zung Ih­rer Par­tei, und schon gar nicht aus den bun­des­wei­ten Be­mü­hun­gen Ih­rer Ba­sis ab­lei­ten, de­ren Mit­glie­der sich doch zu­min­dest teil­wei­se in gu­tem und treu­em Glau­ben für Frei­heit und De­mo­kra­tie ein­set­zen – und da­bei dann mit den po­li­ti­schen Tricks ih­rer ei­ge­nen ver­sier­ten Spit­zen­po­li­ti­ker zu kämp­fen ha­ben.

Un­ter Hin­zu­zie­hung der un­wahr­schein­li­chen, aber doch im­mer­hin prin­zi­piell vor­han­de­nen Mög­lich­keit,

  1. daß je­ne ho­he Füh­rungs­per­sön­lich­keit der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che, der Ge­sand­te des Va­ti­kans Kar­di­nal Sin, die Un­wahr­heit ge­sagt hat und

    daß dem­ent­spre­chend dann auch des­sen Aus­füh­run­gen nicht wahr sind, wel­che das ma­ka­bre An­ge­bot der Bun­des­re­gie­rung zu­guns­ten ei­ner ge­hei­men, ge­mein­sa­men, kle­ri­kal-po­li­ti­schen Agi­ta­tion ge­gen die Re­gie­rung der Phi­lip­pi­nen be­zeu­gen – mit dem Ziel, un­se­re Be­tei­li­gung an ei­ner welt­wei­ten För­de­rung der in­ter­na­tio­na­len Ge­sin­nung so­wie der To­le­ranz auf al­len Ge­bie­ten der Kul­tur und des Völ­ker­ver­stän­di­gungs­ge­dan­kens zu­nich­te zu ma­chen –, wo doch je­ne un­se­re ur­al­te deut­sche, rein sitt­li­che Volksbil­dungs­tra­di­tion wis­sen­schaft­lich ob­jek­tiv ab­ge­si­chert der frei­en Ge­wis­sens­bil­dung, der frei­en Wil­lens­bil­dung und der frei­en Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung dient,


möch­ten wir hier an Sie of­fi­zi­ell fol­gen­de Fra­gen stel­len und um Be­ant­wor­tung bit­ten:

  1. Ist Ih­nen der gan­ze Vor­gang be­kannt – wis­sen Sie von dem ge­nann­ten of­fi­zi­el­len, ge­hei­men An­ge­bot der von Ih­rem Amt ge­führ­ten Bot­schaft un­se­rer Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­gen­über dem Ge­sand­ten des Va­ti­kans und dor­ti­gen Füh­rer der rö­mischka­tho­li­schen Kir­che, Kar­di­nal Sin, die­sen im Rah­men ei­nes von ihm be­zie­hungs­wei­se vom Va­ti­kan re­li­gi­ös-fa­na­tisch ge­führ­ten Macht­kamp­fes bei sei­ner po­li­tisch-re­vo­lu­ti­o­nä­ren Agi­ta­tion zu­guns­ten des Stur­zes der dor­ti­gen Re­gie­rung zu un­ter­stüt­zen, um auf die­se Wei­se ei­ner frei­en Volks­bil­dung der dor­ti­gen Bür­ger ent­ge­gen­zu­wir­ken und mög­li­cher­wei­se auch uns zu scha­den?

  2. Oder wur­de die­se be­sag­te Ini­ti­a­ti­ve ei­gen­mäch­tig von der deut­schen Bot­schaft er­grif­fen – ohne Sie vor­her zu in­for­mie­ren?

  3. Oder ist die ge­sam­te Aus­sa­ge des Kar­di­nals Sin un­wahr, al­so er­lo­gen?
    (Wo­bei man be­den­ken muß, daß er den Na­men der Bun­des­re­pu­blik wohl in ent­spre­chen­der Wei­se mit der glei­chen Ar­gu­men­ta­ti­ons­ket­te über­all dort ver­wen­det, wo er sich dar­aus kle­ri­ka­le und macht­po­li­ti­sche Vor­tei­le ver­spricht).


Wenn aber Kar­di­nal Sin die­se gan­ze Ge­schich­te nicht zu­sam­men­ge­lo­gen hat und wenn Sie über den ge­sam­ten Vor­gang nicht nur in­for­miert wa­ren und sind, son­dern wenn sich dar­über hin­aus die­se Ini­ti­a­ti­ve ge­mäß der Aus­sa­ge des Kar­di­nals Sin als ei­ne of­fi­zi­el­le in­ter­na­tio­na­le Agi­ta­tion un­se­rer Bun­des­re­gie­rung her­aus­stellt, dann stel­len sich fol­gen­de wei­te­re Fra­gen:

  1. Auf­grund wel­cher In­for­ma­tio­nen, Do­ku­men­ta­tio­nen und ob­jek­ti­ven wis­sen­schaft­li­chen Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se kann es sich un­se­re Bun­des­re­gie­rung leis­ten, ge­heim, aber of­fi­zi­ell, in an­de­ren Na­tio­nen zu­sam­men mit der dik­ta­to­risch ge­führ­ten rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che ge­gen­über de­ren Re­gie­run­gen und Staats­ober­häup­tern Re­vo­lu­tio­nen an­zu­stren­gen, um auf die­se Wei­se nach Art mit­tel­al­ter­li­cher Kir­chen- und Re­gie­rungs­ge­schich­te ge­gen ein dor­ti­ges Be­kannt­wer­den un­se­rer an­ge­stamm­ten deut­schen und von ho­her Sitt­lich­keit ge­präg­ten Volksbil­dungs­tra­di­tion vor­zu­ge­hen – al­so ge­gen die tra­di­tio­nel­len deut­schen Aus­bil­dungs­pro­gram­me un­se­rer Vor­fah­ren in der frei­en Ge­wis­sens­bil­dung, in der frei­en Wil­lens­bil­dung und in der frei­en Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung: ge­gen un­ser ur­ei­gens­tes deut­sches Kul­tur­er­be der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de, wel­ches uns ge­schicht­lich ge­ra­de durch je­ne aus­län­di­sche Kir­che mit Hil­fe kir­chen­ab­hän­gi­ger Staats­äm­ter, Ge­rich­te und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen im Rah­men groß­an­ge­leg­ter Zwangs­voll­stre­ckun­gen, un­ter An­wen­dung von Mas­sen­mord, po­li­tisch-re­li­gi­ö­sen Ver­fol­gun­gen und Un­ter­drü­ckung der ob­jek­ti­ven Wis­sen­schaft­lich­keit ab­han­den ge­kom­men ist und un­ter des­sen Ent­zugs­er­schei­nun­gen un­ser Volk heu­te be­son­ders durch ei­nen über­gro­ßen Man­gel an Sitt­lich­keit zu lei­den hat – nicht zu­letzt al­len vor­an ge­ra­de Ih­re Par­tei?

  2. In wel­chen wei­te­ren Na­tio­nen sind Sie bis­lang in die­ser oder ent­spre­chen­der Wei­se tä­tig ge­wor­den?
    (Wir wei­sen Sie vor­sorg­lich dar­auf hin, daß wir in die­ser Sa­che über wei­te­re In­for­ma­tio­nen ver­fü­gen).


  3. Sind Sie dar­über in­for­miert, daß un­se­re Kör­per­schaft im Rah­men ei­nes in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­bun­des mit dem Zweck der För­de­rung der in­ter­na­tio­na­len Ge­sin­nung so­wie der To­le­ranz auf al­len Ge­bie­ten der Kul­tur und des Völ­ker­ver­stän­di­gungs­ge­dan­kens mit Hil­fe ob­jek­ti­ver Wis­sen­schaft­lich­keit und in­ter­na­tio­na­ler wis­sen­schaft­li­cher Gre­mien be­reits von ei­ner gan­zen An­zahl von Re­gie­run­gen an­ge­spro­chen wur­de mit der ge­ziel­ten Bit­te um ei­ne tra­di­tio­nel­le und wis­sen­schaft­lich-ob­jek­tiv ab­ge­si­cher­te Me­tho­de der sitt­li­chen Volks­bil­dung und der aku­ten Ju­gend­hil­fe, um so vor­ran­gig in je­nen vom Va­ti­kan und sei­nen kir­chen- und geld­ab­hän­gi­gen Län­dern blu­ti­ge Re­vo­lu­tio­nen ab­zu­wen­den, Blut­ver­gie­ßen mit Hil­fe wis­sen­schaft­lich ab­ge­si­cher­ter Me­tho­dik vor­beu­gend zu ver­ei­teln – um al­so in ih­ren von re­li­gi­ös-ideo­lo­gi­schen, fa­na­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen ge­schüt­tel­ten Na­tio­nen mit Hil­fe ob­jek­ti­ver Wis­sen­schaft­lich­keit und un­ter Zu­hil­fe­nah­me alt­be­währ­ter, ideo­lo­gie­frei­er, rein sitt­li­cher Aus­bil­dungs­pro­gram­me die freie Ge­wis­sens­bil­dung, die freie Wil­lens­bil­dung und die freie Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung nach­weis­lich meß­bar zu för­dern und auf die­se tra­di­tio­nel­le und hoch­mo­der­ne Wei­se dem so­zia­len Wachs­tum und dem An­wach­sen der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de so­wie ei­ner von Wahr­haf­tig­keit be­stimm­ten wis­sen­schaft­lich-ob­jek­ti­ven Ge­sin­nung und cha­rak­ter­li­chen Auf­rich­tig­keit ohne al­le po­li­ti­schen Be­ste­chungs­af­fä­ren zum Durch­bruch zu ver­hel­fen und da­bei die Ver­bin­dung von Volk und Staat, von Bür­gern und Re­gie­run­gen auf rein wis­sen­schaft­li­cher Grund­la­ge und un­ter Zu­hil­fe­nah­me alt­er­erb­ter sitt­li­cher Aus­bil­dungs­pro­gram­me – wel­cher Art auch im­mer – nach­hal­tig zu stär­ken?

  4. Se­hen Sie die Tat­sa­che, daß sich Re­gie­run­gen an na­tio­na­le oder in­ter­na­tio­na­le, leis­tungs­fä­hi­ge Kör­per­schaf­ten – auch in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land – wen­den so­wie an de­ren zu­sam­men­ge­schlos­se­ne, welt­wei­te Ver­bän­de, um von ih­nen ei­ne wis­sen­schaft­lich-fun­dier­te Hil­fe­stel­lung bei der Be­wäl­ti­gung ih­rer Pro­ble­me auf rein sitt­li­cher und ideo­lo­gie­frei­er Grund­la­ge zu er­hal­ten, Ih­rer en­gen Ver­bin­dung und Ih­ren Plä­nen mit der Kir­che als so ent­ge­gen­ge­setzt an, daß Sie un­ter Zu­hil­fe­nah­me wirt­schaft­li­cher Ab­hän­gig­keit glau­ben ein­grei­fen zu müs­sen und da­bei un­se­re Na­tion mit je­nem Ma­kel des Ent­fa­chens von Re­vo­lu­tio­nen in aus­län­di­schen Staa­ten ver­se­hen?

  5. Ist Ih­nen denn in Ih­rer zehnjäh­ri­gen Amts­zeit als Au­ßen­mi­nis­ter bei all Ih­ren po­li­tisch en­gen re­li­gi­ös-ideo­lo­gisch ver­bräm­ten Wech­sel­bä­dern und po­li­ti­schen Ma­ni­pu­la­tio­nen im Na­men des deut­schen Vol­kes ei­gent­lich nicht klar­ge­wor­den, daß es sich bei je­ner auf ei­nen er­neu­ten Welt­krieg zu­steu­ern­den und von Kri­sen ge­schüt­tel­ten Kon­tro­ver­se zwi­schen dem öst­li­chen und west­li­chen Bünd­nis­sys­tem in ih­rer Es­senz doch nur um ei­ne re­li­gi­ös-macht­po­li­ti­sche Kon­tro­ver­se zwi­schen dem to­ta­li­tä­ren Staat des Va­ti­kans mit sei­nem welt­wei­ten An­spruch auf ka­tho­li­sche Chris­ti­ani­sie­rung und je­nen über vie­le Jahr­hun­der­te hin­weg von der Kir­che und de­ren po­li­ti­schen Hel­fern ver­sklav­ten und be­son­ders mas­siv in die Leib­ei­gen­schaft ge­zwun­genen Völ­kern des Os­tens han­delt, wel­che die­ses fins­te­re Kir­chen­ka­pi­tel ih­rer Ge­schich­te nicht ver­ges­sen kön­nen, wel­che sich erst vor et­wa ei­nem hal­ben Jahr­hun­dert mit Hil­fe ei­nes Volks­auf­stan­des von der lang­an­hal­ten­den, un­ter­drü­cken­den Kir­chen­dik­ta­tur und ih­rer Fol­ge­er­schei­nun­gen zu be­frei­en ver­moch­ten und wel­che vor al­lem des­halb ge­zwun­gen sind, ein to­ta­li­tä­res Sys­tem auf­zu­bau­en, weil sie sonst gar nicht die ge­mein­sa­me mi­li­tä­ri­sche Macht auf­brin­gen könn­ten, die sie be­nö­ti­gen, um in ih­ren Ge­bie­ten je­ne ge­schicht­lich hin­rei­chend be­kann­te Zwangs­chris­ti­a­ni­sie­rung, Zwangs­ideo­lo­gi­sie­rung mit da­ran ge­knüpf­ter Zwangs­dog­ma­ti­sie­rung mit Hil­fe adä­qua­ter mi­li­tä­ri­scher Mit­tel ab­zu­wen­den und um sich so je­ne in der Volks­er­he­bung ver­schaff­te Mög­lich­keit ei­ner Wahr­heits­fin­dung nach ob­jek­ti­ven, wis­sen­schaft­li­chen Maß­stä­ben zu si­chern – al­so ein ethi­sches Un­ter­fan­gen, wel­ches je­der auf­ge­klär­te Bür­ger ei­ner je­den mo­der­nen De­mo­kra­tie zu­tiefst ver­steht und teilt?

Die Ge­schich­te ist voll von Bei­spie­len ei­ner welt­wei­ten Be­nut­zung un­se­rer deut­schen staat­li­chen Or­ga­ne durch den Va­ti­kan zwecks in­ter­na­tio­na­ler mör­de­ri­scher Aus­plün­de­run­gen gan­zer Völ­ker – die Lis­te reicht von der „Chris­ti­ani­sie­rung“ und da­bei bei­na­he Aus­rot­tung der In­di­a­ner Ame­ri­kas un­ter der ge­mein­sa­men Schirm­herr­schaft des Va­ti­kans und des deut­schen Kai­sers Karl der V. bis hin zu den „Kreuz­zü­gen“ des Drit­ten Rei­ches ge­gen den atheis­ti­schen Os­ten.

Wir wer­den auch den Papst in die­ser ge­sam­ten An­ge­le­gen­heit an­spre­chen, ihm un­se­ren tra­di­tio­nel­len deut­schen Stand­punkt dar­le­gen und auch ihm – wie Ih­nen – ei­ni­ge Be­kennt­nis­fra­gen zur de­mo­kra­ti­schen Grund­ord­nung, zu un­se­rer bun­des­deut­schen Ver­fas­sung so­wie zu un­se­rem na­tür­li­chen, tra­di­tio­nel­len deut­schen und heu­te un­ter dem Ein­fluß der ob­jek­ti­ven Wis­sen­schaft wie­der mo­der­nen Rechts­emp­fin­den stel­len, de­ren Be­ant­wor­tung wir ge­nau­so in­te­res­siert er­war­ten wie Ih­re Ant­wor­ten auf je­ne ge­ra­de an Sie ge­stell­ten Fra­gen.

   i. V.      i. V.

DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
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Ende des Zitats







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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