DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Internationale Agentur der beiden bundesdeutschen ökumenischen Supermächte


Auf der Ba­sis un­se­res Grund­ge­set­zes fällt es uns schwer, ei­ne sol­che ge­hei­me, re­li­gi­ös-fa­na­ti­sche In­ter­ven­tion un­se­res ei­ge­nen Staa­tes und ein ge­ziel­tes un­ter­grund­mä­ßi­ges Ein­mi­schen in die An­ge­le­gen­hei­ten ei­ner an­de­ren Na­tion zu ak­zep­tie­ren – im­mer­hin ei­nes Lan­des, des­sen Gast­freund­schaft un­se­re bun­des­deut­sche Bot­schaft in An­spruch nimmt.

Es ist dies doch im­mer­hin ei­ne Ak­tion un­se­rer Bun­des­re­gie­rung, bei der sie über spe­zi­el­le Un­ter­grund­tä­tig­kei­ten nach Art der Ge­heim­or­ga­ni­sa­tio­nen der Su­per­mäch­te mit dem Va­ti­kan auf den Sturz ei­ner Re­gie­rung ei­nes an­de­ren Lan­des hin­ar­bei­tet, mit wel­chem wir of­fi­zi­el­le di­plo­ma­ti­sche Be­zie­hun­gen pfle­gen – und dies in ei­ner Zeit, in wel­cher un­se­re ei­ge­nen Re­gie­rungspar­tei­en vor der Ku­lis­se der in­ter­na­tio­na­len kri­ti­schen Be­ob­ach­tung mit den viel­fäl­tigs­ten öf­fent­li­chen An­schul­di­gun­gen von ge­set­zes- und ver­fas­sungs­wid­ri­gen Agi­ta­tio­nen, mit groß­an­ge­leg­ten Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen und mit dem Ver­dacht der Be­stech­lich­keit zu rin­gen ha­ben.

In je­nem be­sag­ten Ge­spräch soll – nach dem Be­richt un­se­rer De­le­gier­ten – der Kar­di­nal Sin das An­ge­bot der Bun­des­re­gie­rung üb­ri­gens auch noch de­tail­lier­ter aus­ge­führt ha­ben: daß die Bun­des­re­gie­rung sich da­mit rüh­me, in der prak­ti­schen er­folg­rei­chen Be­kämp­fung un­se­rer an­ge­stamm­ten deut­schen Tra­di­tion und Kul­tur der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de – al­so in der Un­ter­drü­ckung der frei­en Ge­wis­sens­bil­dung, der frei­en Wil­lens­bil­dung und der frei­en Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung – be­reits über ein ho­hes Maß an Er­fah­rung zu ver­fü­gen, mit wel­cher sie bei ei­ner ge­flis­sent­li­chen po­li­tisch-kle­ri­ka­len Be­ra­tung höchst zu Wil­len und dien­lich sein wol­le.

Die­se Ak­tion des Aus­wär­ti­gen Am­tes be­zie­hungs­wei­se der Bun­des­re­gie­rung er­in­nert uns an ei­ne ganz ähn­li­che Er­fah­rung, wel­che Mit­glie­der un­se­rer Kör­per­schaft schon 1976 bei ei­ner ganz ent­spre­chen­den Ver­mitt­lung un­se­rer tra­di­tio­nel­len deut­schen rein sitt­li­chen Aus­bil­dungs­pro­gram­me in Af­ri­ka mach­ten.

Auch bei die­ser Ge­le­gen­heit er­öff­ne­te da­mals ein ho­her Re­gie­rungs­be­am­ter ei­ner af­ri­ka­ni­schen Na­tion un­se­ren ver­blüff­ten De­le­gier­ten, daß die dor­ti­ge bun­des­deut­sche Bot­schaft sei­ne Re­gie­rung ge­heim vor je­nen wis­sen­schaft­lich ab­ge­si­cher­ten tra­di­tio­nel­len deut­schen „heid­ni­schen“ Aus­bil­dungs­pro­gram­men in der frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung so­wie in der frei­en Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung ge­warnt ha­be und auch vor je­nen deut­schen Bil­dungs­fach­leu­ten der frei­en in­ter­na­tio­na­len Ju­gend­or­ga­ni­sa­tion WYMS, un­ter de­ren Schirm­herr­schaft die­ses Pro­jekt der Volks­bil­dung im Rah­men ih­rer welt­wei­ten För­de­rung der in­ter­na­tio­na­len Ge­sin­nung und der To­le­ranz auf al­len Ge­bie­ten der Kul­tur und des Völ­ker­ver­stän­di­gungs­ge­dan­kens durch­ge­führt wur­de.

In bei­den Fäl­len sind Sie üb­ri­gens der ver­ant­wort­li­che Au­ßen­mi­nis­ter.

Mei­nen Sie et­wa sol­che Art der au­ßen­po­li­ti­schen Ein­mi­schung, wenn Sie nach Ih­rem Papst-Be­such öf­fent­lich be­kun­den, daß Ih­re Par­tei mit den Kir­chen so gut zu­sam­men­ar­bei­tet und gar bes­ser mit ih­nen zu­sam­men­ar­bei­te als selbst die christ­li­chen Par­tei­en?

Und sind je­ne Spen­den­af­fä­ren, in wel­che Ih­re Par­tei bis über bei­de Oh­ren zur Ge­nü­ge ver­wi­ckelt ist, nicht viel­leicht ge­ra­de das Pro­dukt ei­ner po­li­tisch-kle­ri­ka­len Ko­ope­ra­ti­on, bei wel­cher be­son­ders die Kir­chen über de­ren ei­ge­ne Un­ter­neh­men, Ban­ken und Kon­zer­ne (un­ter den ver­schie­dens­ten Na­men) Ih­nen so ver­trau­lich un­ter die Arme grif­fen?

Spricht ei­ne sol­che Ko­ope­ra­tion mit ideo­lo­gisch-dik­ta­to­risch ge­führ­ten Kör­per­schaf­ten und ei­ne ge­hei­me Un­ter­stüt­zung von de­ren re­li­gi­ös-fa­na­ti­scher Ein­fluß­nah­me in der po­li­ti­schen Wil­lens­bil­dung nicht ge­ra­de­zu ge­gen je­ne von Ih­nen so hoch of­fi­zi­ell pro­pa­gier­ten Par­tei­an­häng­sel „frei“ und „de­mo­kra­tisch“?
Muß ei­ne sol­che Ko­ope­ra­tion nicht ge­ra­de zwangs­läu­fig zum Un­ter­gang Ih­rer Par­tei füh­ren?

Ver­ste­hen Sie viel­leicht jetzt, war­um die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG Sie we­gen die­ses Sach­ver­hal­tes in je­ner Son­der­aus­ga­be des CHORS der GEFANGENEN aus Beethovens Frei­heits­oper Fi­de­lio den „End­füh­rer der F.D.P.“ nann­te?

Ha­ben wir, die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG, Ih­nen ge­gen­über denn nicht ge­ra­de des­halb in un­se­rem Fern­schrei­ben vom 17. Au­gust 1984 – nach je­ner Ih­rer Be­kannt­ga­be, daß Ih­re Par­tei bes­ser mit den Kir­chen ko­ope­rie­re als selbst die christ­li­chen Par­tei­en – so klar und un­miß­ver­ständ­lich zum Aus­druck ge­bracht, daß dies das ab­so­lu­te En­de Ih­rer Par­tei be­deu­tet?

Si­cher­lich las­sen sich sol­che un­sach­lich ge­führ­ten Ver­un­glimp­fungs­kam­pag­nen wie je­ne in Af­ri­ka und jetzt in den Phi­lip­pi­nen – selbst wenn sie sich kri­mi­nel­ler Mit­tel be­die­nen – in die kirch­li­che Tra­di­tion und Sit­ten­leh­re ein­ord­nen, denn sie las­sen sich so­wohl aus de­ren „hei­li­gen“ Bü­chern als auch aus un­se­rer deut­schen Ge­schich­te ei­ner 2000jäh­ri­gen Hei­den­ver­fol­gung viel­fäl­tig be­le­gen.

Und den­noch ent­spricht ei­ne der­ar­ti­ge Agi­ta­tion – wenn sie auch ge­heim, so doch im­mer­hin of­fi­zi­ell von un­se­rem Staat im Aus­land be­trie­ben wird, und ge­ra­de auch da­zu noch in Län­dern, wel­che auf un­se­re Ent­wick­lungs­hil­fe an­ge­wie­sen sind – nicht un­se­rem Grund­ge­setz und auch nicht dem ge­gen­wär­ti­gen deut­schen Volks­be­wußt­sein, wel­ches sich ja schon über die Be­stech­lich­keit sei­ner Po­li­ti­ker mo­kiert und da­bei spe­zi­ell den mo­men­ta­nen Re­gie­rungspar­tei­en, be­son­ders aber Ih­rer Par­tei sei­nen Un­wil­len durch je­ne für Sie äu­ßerst schlech­ten Wahl­er­geb­nis­se nach­weis­lich zum Aus­druck bringt.

Glau­ben Sie et­wa, ei­ne vie­le Jahr­hun­der­te lang ge­walt­sam eta­blier­te Macht, wie sie die rö­mi­sche Kir­che mit ih­ren Mam­mut­un­ter­neh­men, Par­tei­en und son­sti­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen welt­weit dar­stellt, könn­te ei­ner po­li­ti­schen Par­tei, wel­che in ih­rem Na­men die Be­zeich­nun­gen „frei“ und „de­mo­kra­tisch“ trägt oder ei­ner De­mo­kra­tie oder dem brei­ten Vol­ke wirk­lich von all­ge­mei­nem Nut­zen sein?

Wenn Sie sich die „hei­li­ge“ Schrift die­ses „Va­ti­kan­staa­tes“, des­sen in­ter­na­tio­na­le Kir­chen­ge­set­ze und vor al­lem des­sen in­ter­na­tio­na­le Ge­schich­te ge­ra­de un­ter dem As­pekt ei­ner Macht­ver­bin­dung von Kir­che und Staat ein­mal ge­nau­er an­schau­en, dann kom­men Sie bei vor­ur­teils­frei­er, kri­ti­scher Ana­ly­se sehr schnell zu dem Schluß, daß Sie und Ih­re Par­tei sich mit je­ner Flick-Af­fä­re bis­lang doch im­mer noch das ge­rings­te Übel ein­ge­han­delt ha­ben und daß Ih­rer mög­li­cher­wei­se noch ganz an­de­re Of­fen­ba­run­gen har­ren, wel­che Ih­rer Par­tei und ge­nau­so­gut den christ­li­chen Kol­le­gen-Par­tei­en vor dem Ge­wis­sen un­se­res in sei­ner Kri­tik­fä­hig­keit ge­ra­de auch ge­gen­über der Kir­che un­auf­halt­sam er­wa­chen­den Volks­be­wußt­seins durch ein all­ge­mei­nes, ver­nich­ten­des Volks­ur­teil für den Ver­rat an un­se­rer an­ge­stamm­ten Tra­di­tion und Kul­tur ei­ner un­be­stech­li­chen de­mo­kra­ti­schen po­li­ti­schen Recht­schaf­fen­heit den Rest ge­ben dürf­ten!

Sie soll­ten sich dar­über im kla­ren sein, daß un­ser Volk ge­ra­de heu­te – nach bei­na­he 2000jäh­ri­ger Ent­mün­di­gungspra­xis durch die rö­mi­sche Kir­che und de­ren so­zi­al­po­li­ti­sche Fol­ge­er­schei­nun­gen – die Be­grif­fe der „Frei­heit“ und der „De­mo­kra­tie“ zu hoch ein­schätzt und im klas­si­schen heid­ni­schen Sin­ne gar als zu hei­lig be­trach­tet, als daß es sich hier noch wei­ter­hin durch hoh­le Wor­te und vor­ge­scho­be­ne Be­grif­fe ge­gen­über sei­ner prak­ti­schen All­tags­er­fah­rung täu­schen lie­ße!

Die Hil­fe un­se­res in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­bun­des ge­gen­über der Re­gie­rung ei­nes Staa­tes muß üb­ri­gens nicht un­se­re Iden­ti­fi­zie­rung mit die­ser oder je­ner Staats­form oder die An­er­ken­nung der Aus­übung ei­ner spe­zi­el­len Re­gie­rungs­ge­walt ein­schlie­ßen; denn nach den ur­al­ten Do­ku­men­ten un­se­rer deut­schen Vor­fah­ren und nach den mo­derns­ten wis­sen­schaft­li­chen Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­sen in ei­ner Viel­zahl von Län­dern ver­bürgt der Ein­satz je­ner tra­di­tio­nel­len rein sitt­li­chen Aus­bil­dungs­pro­gram­me un­se­rer deut­schen Vor­fah­ren, un­ter ob­jek­ti­ver in­ter­na­tio­na­ler wis­sen­schaft­li­cher Kon­trol­le durch­ge­führt, ei­nem je­den ein­zel­nen teil­neh­men­den Bür­ger, und bei mehr als ein Pro­zent Volks­be­tei­li­gung so­gar dem ge­sam­ten Volk, ei­ne freie Ge­wis­sens­bil­dung, ei­ne freie Wil­lens­bil­dung und ei­ne freie Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung – und dies gilt für al­le ein­fa­chen Bür­ger ge­nau­so­gut wie für al­le Re­gie­rungs­be­am­ten.









Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-