Auf der Basis unseres Grundgesetzes fällt es uns schwer, eine solche geheime, religiös-fanatische Intervention unseres eigenen Staates und ein gezieltes untergrundmäßiges Einmischen in die Angelegenheiten einer anderen Nation zu akzeptieren immerhin eines Landes, dessen Gastfreundschaft unsere bundesdeutsche Botschaft in Anspruch nimmt.
Es ist dies doch immerhin eine Aktion unserer Bundesregierung, bei der sie über spezielle Untergrundtätigkeiten nach Art der Geheimorganisationen der Supermächte mit dem Vatikan auf den Sturz einer Regierung eines anderen Landes hinarbeitet, mit welchem wir offizielle diplomatische Beziehungen pflegen und dies in einer Zeit, in welcher unsere eigenen Regierungsparteien vor der Kulisse der internationalen kritischen Beobachtung mit den vielfältigsten öffentlichen Anschuldigungen von gesetzes- und verfassungswidrigen Agitationen, mit großangelegten Steuerhinterziehungen und mit dem Verdacht der Bestechlichkeit zu ringen haben.
In jenem besagten Gespräch soll nach dem Bericht unserer Delegierten der Kardinal Sin das Angebot der Bundesregierung übrigens auch noch detaillierter ausgeführt haben: daß die Bundesregierung sich damit rühme, in der praktischen erfolgreichen Bekämpfung unserer angestammten deutschen Tradition und Kultur der natürlichen Menschenwürde also in der Unterdrückung der freien Gewissensbildung, der freien Willensbildung und der freien Persönlichkeitsentfaltung bereits über ein hohes Maß an Erfahrung zu verfügen, mit welcher sie bei einer geflissentlichen politisch-klerikalen Beratung höchst zu Willen und dienlich sein wolle.
Diese Aktion des Auswärtigen Amtes beziehungsweise der Bundesregierung erinnert uns an eine ganz ähnliche Erfahrung, welche Mitglieder unserer Körperschaft schon 1976 bei einer ganz entsprechenden Vermittlung unserer traditionellen deutschen rein sittlichen Ausbildungsprogramme in Afrika machten.
Auch bei dieser Gelegenheit eröffnete damals ein hoher Regierungsbeamter einer afrikanischen Nation unseren verblüfften Delegierten, daß die dortige bundesdeutsche Botschaft seine Regierung geheim vor jenen wissenschaftlich abgesicherten traditionellen deutschen „heidnischen“ Ausbildungsprogrammen in der freien Gewissens- und Willensbildung sowie in der freien Persönlichkeitsentfaltung gewarnt habe und auch vor jenen deutschen Bildungsfachleuten der freien internationalen Jugendorganisation WYMS, unter deren Schirmherrschaft dieses Projekt der Volksbildung im Rahmen ihrer weltweiten Förderung der internationalen Gesinnung und der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens durchgeführt wurde.
In beiden Fällen sind Sie übrigens der verantwortliche Außenminister.
Meinen Sie etwa solche Art der außenpolitischen Einmischung, wenn Sie nach Ihrem Papst-Besuch öffentlich bekunden, daß Ihre Partei mit den Kirchen so gut zusammenarbeitet und gar besser mit ihnen zusammenarbeite als selbst die christlichen Parteien?
Und sind jene Spendenaffären, in welche Ihre Partei bis über beide Ohren zur Genüge verwickelt ist, nicht vielleicht gerade das Produkt einer politisch-klerikalen Kooperation, bei welcher besonders die Kirchen über deren eigene Unternehmen, Banken und Konzerne (unter den verschiedensten Namen) Ihnen so vertraulich unter die Arme griffen?
Spricht eine solche Kooperation mit ideologisch-diktatorisch geführten Körperschaften und eine geheime Unterstützung von deren religiös-fanatischer Einflußnahme in der politischen Willensbildung nicht geradezu gegen jene von Ihnen so hoch offiziell propagierten Parteianhängsel „frei“ und „demokratisch“?
Muß eine solche Kooperation nicht gerade zwangsläufig zum Untergang Ihrer Partei führen?
Verstehen Sie vielleicht jetzt, warum die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG Sie wegen dieses Sachverhaltes in jener Sonderausgabe des CHORS der GEFANGENEN aus Beethovens Freiheitsoper Fidelio den „Endführer der F.D.P.“ nannte?
Haben wir, die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG, Ihnen gegenüber denn nicht gerade deshalb in unserem Fernschreiben vom 17. August 1984 nach jener Ihrer Bekanntgabe, daß Ihre Partei besser mit den Kirchen kooperiere als selbst die christlichen Parteien so klar und unmißverständlich zum Ausdruck gebracht, daß dies das absolute Ende Ihrer Partei bedeutet?
Sicherlich lassen sich solche unsachlich geführten Verunglimpfungskampagnen wie jene in Afrika und jetzt in den Philippinen selbst wenn sie sich krimineller Mittel bedienen in die kirchliche Tradition und Sittenlehre einordnen, denn sie lassen sich sowohl aus deren „heiligen“ Büchern als auch aus unserer deutschen Geschichte einer 2000jährigen Heidenverfolgung vielfältig belegen.
Und dennoch entspricht eine derartige Agitation wenn sie auch geheim, so doch immerhin offiziell von unserem Staat im Ausland betrieben wird, und gerade auch dazu noch in Ländern, welche auf unsere Entwicklungshilfe angewiesen sind nicht unserem Grundgesetz und auch nicht dem gegenwärtigen deutschen Volksbewußtsein, welches sich ja schon über die Bestechlichkeit seiner Politiker mokiert und dabei speziell den momentanen Regierungsparteien, besonders aber Ihrer Partei seinen Unwillen durch jene für Sie äußerst schlechten Wahlergebnisse nachweislich zum Ausdruck bringt.
Glauben Sie etwa, eine viele Jahrhunderte lang gewaltsam etablierte Macht, wie sie die römische Kirche mit ihren Mammutunternehmen, Parteien und sonstigen Organisationen weltweit darstellt, könnte einer politischen Partei, welche in ihrem Namen die Bezeichnungen „frei“ und „demokratisch“ trägt oder einer Demokratie oder dem breiten Volke wirklich von allgemeinem Nutzen sein?
Wenn Sie sich die „heilige“ Schrift dieses „Vatikanstaates“, dessen internationale Kirchengesetze und vor allem dessen internationale Geschichte gerade unter dem Aspekt einer Machtverbindung von Kirche und Staat einmal genauer anschauen, dann kommen Sie bei vorurteilsfreier, kritischer Analyse sehr schnell zu dem Schluß, daß Sie und Ihre Partei sich mit jener Flick-Affäre bislang doch immer noch das geringste Übel eingehandelt haben und daß Ihrer möglicherweise noch ganz andere Offenbarungen harren, welche Ihrer Partei und genausogut den christlichen Kollegen-Parteien vor dem Gewissen unseres in seiner Kritikfähigkeit gerade auch gegenüber der Kirche unaufhaltsam erwachenden Volksbewußtseins durch ein allgemeines, vernichtendes Volksurteil für den Verrat an unserer angestammten Tradition und Kultur einer unbestechlichen demokratischen politischen Rechtschaffenheit den Rest geben dürften!
Sie sollten sich darüber im klaren sein, daß unser Volk gerade heute nach beinahe 2000jähriger Entmündigungspraxis durch die römische Kirche und deren sozialpolitische Folgeerscheinungen die Begriffe der „Freiheit“ und der „Demokratie“ zu hoch einschätzt und im klassischen heidnischen Sinne gar als zu heilig betrachtet, als daß es sich hier noch weiterhin durch hohle Worte und vorgeschobene Begriffe gegenüber seiner praktischen Alltagserfahrung täuschen ließe!
Die Hilfe unseres internationalen Organisationsverbundes gegenüber der Regierung eines Staates muß übrigens nicht unsere Identifizierung mit dieser oder jener Staatsform oder die Anerkennung der Ausübung einer speziellen Regierungsgewalt einschließen; denn nach den uralten Dokumenten unserer deutschen Vorfahren und nach den modernsten wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen in einer Vielzahl von Ländern verbürgt der Einsatz jener traditionellen rein sittlichen Ausbildungsprogramme unserer deutschen Vorfahren, unter objektiver internationaler wissenschaftlicher Kontrolle durchgeführt, einem jeden einzelnen teilnehmenden Bürger, und bei mehr als ein Prozent Volksbeteiligung sogar dem gesamten Volk, eine freie Gewissensbildung, eine freie Willensbildung und eine freie Persönlichkeitsentfaltung und dies gilt für alle einfachen Bürger genausogut wie für alle Regierungsbeamten.