DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Bank-Blockade


Folgender Bericht der Frankfurter Filiale
der „DEUTSCHEN“ BANK
gegenüber der Amerikanischen
Militärregierung mag die Geschäftspraktiken
der „DEUTSCHEN“ BANK erhellen:

„Die Über­nah­me (der Schuh­fir­ma Schu­len­klop­per, die ei­ne jähr­li­che Pro­duk­tion in Hö­he von et­wa 700.000 Reichs­mark er­ziel­te) er­folg­te durch un­se­re Ver­mitt­lung.
Die al­te Fir­ma stand mit uns nicht in Ge­schäfts­ver­bin­dung. In die­sem Fall ist der Über­nah­me­preis nach den vor­lie­gen­den Un­ter­la­gen für die Er­wer­ber güns­tig ge­we­sen; zu­min­dest gilt das hin­sicht­lich des Ma­schi­nen­parks, der zu­erst von ei­nem Sach­ver­stän­di­gen auf 90.000 Reichs­mark ge­schätzt wor­den war und dann auf Grund ei­ner neu­en Schät­zung auf 30.000 Reichs­mark her­ab­ge­setzt wur­de.

So­weit er­in­ner­lich, wur­de sei­ner­zeit auf Ver­an­las­sung ei­ner Be­hör­de, ver­mut­lich der Gau­wirt­schafts­kam­mer, ein Wirt­schafts­prü­fer Höh­ne in die Über­nah­me­ver­hand­lun­gen ein­ge­schal­tet.
Fer­ner ist her­vor­zu­he­ben, daß Herr Schu­len­klop­per bei der No­vem­ber-Ak­tion 1938, al­so wäh­rend der Ver­hand­lun­gen (mit der DEUT­SCHEN BANK) in ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger ge­bracht wur­de.
Er wur­de nach ei­ni­gen Wo­chen frei­ge­las­sen und soll den end­gül­ti­gen Ver­trag un­ter­schrie­ben ha­ben.“

Beim „Er­werb“ jü­di­schen Be­sit­zes zö­ger­te die „DEUT­SCHE“ BANK nicht, aus den Ent­eig­nungs- und Kon­fis­ka­ti­ons­maß­nah­men der Na­zis Nut­zen zu zie­hen.
So dien­te die „DEUT­SCHE“ BANK den Na­zis als wich­tigs­te Ein­zie­hungs­agen­tur für ei­ne „Son­ders­teu­er“, die der jü­di­schen Be­völ­ke­rung von Ber­lin nach den Pog­ro­men der Deut­schen ge­gen sie sin­ni­ger­wei­se als „Stra­fe“ auf­er­legt wur­de.

Das Kon­to bei der „DEUT­SCHEN“ BANK für die­se „Son­ders­teu­er“ hieß „Wie­der­gut­ma­chung für die Schä­den Ber­lins“.
Die­se Geld­bu­ße wur­de von der jü­di­schen Be­völ­ke­rung in Bar­geld und zum Teil in Wert­pa­pie­ren be­zahlt, die von der „DEUT­SCHEN“ BANK spä­ter ver­kauft wur­den.
Die „DEUT­SCHE“ BANK er­hielt ih­re üb­li­che Pro­vi­si­on von die­sen Mil­li­o­nen­be­trä­gen und ge­noß of­fen­bar ein Vor­kaufs­recht auf in jü­di­schem Be­sitz be­find­li­chen Wert­pa­pie­re.

Auch war die „DEUT­SCHE“ BANK in den Au­gen der Ame­ri­ka­ni­schen Mi­li­tär­re­gie­rung ver­ant­wort­lich für die Miß­hand­lung kriegs­ge­fan­ge­ner Zwangs­ar­bei­ter. In ih­rem Be­richt heißt es:

„Die Miß­hand­lung von Zwangs­ar­bei­tern, der Miß­brauch der Häft­lin­ge von Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern und die Be­schäf­ti­gung von Kriegs­ge­fan­ge­nen in Rüs­tungs­un­ter­neh­men stel­len Kriegs­ver­bre­chen dar....

Die... Ana­ly­se be­legt die ent­schei­den­de Rol­le, die die DEUT­SCHE BANK auch als ei­ne In­sti­tu­tion spiel­te, die die Ge­schäfts-, Pro­duk­ti­ons- und Per­so­nal­po­li­tik der Man­nes­mann­röh­ren­wer­ke... be­stimm­te.
Man­nes­mann war prak­tisch ei­ne in­du­stri­el­le Fi­li­al­ge­sell­schaft der DEUT­SCHEN BANK und wur­de von de­ren füh­ren­den Vor­stands­mit­glie­dern voll­stän­dig kon­trol­liert und ge­lei­tet.
Da­her gilt die Schluß­fol­ge­rung, die der Be­richt der Ge­mein­sa­men Fi­nanz­stel­le der US-Grup­pe des Kon­troll­ra­tes in be­zug auf den Ein­satz von Fremd­ar­bei­tern in den Man­nes­mann-Wer­ken zieht, auch für die DEUT­SCHE BANK“.













Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-