DEUTSCHES ARCHIV
Seite 272
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Bank-Blockade


Zu der will­kür­li­chen Kün­di­gung der Kon­ten der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG sei be­merkt, daß we­der ir­gend­ei­nes der Mit­glie­der der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG noch die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG selbst je Schul­den ge­habt hat­te oder we­gen son­sti­ger Ge­set­zes­über­tre­tun­gen straf­fäl­lig ge­wor­den be­zie­hungs­wei­se vor­be­straft war.

Die über­grei­fend or­ga­ni­sier­ten, ab­ge­spro­che­nen Ab­leh­nun­gen be­zie­hungs­wei­se Kün­di­gun­gen der Bank­diens­te – auch über die hier ge­nann­ten Groß­ban­ken hin­aus die klei­ne­ren Ban­ken ein­de­ckend – er­folg­ten nach Sich­tung der SAT­ZUNG DER DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG, wel­che auf ei­nen grund­le­gen­den bür­ger­li­chen de­mo­kra­ti­schen Fort­schritt so­wie auf die prak­ti­sche Ver­wirk­li­chung der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de zielt.

Es ging bei die­ser Aus­schal­tung der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG im Bank­ge­schäft um rein stra­te­gi­sche, macht­po­li­ti­sche Ängs­te ei­ner eta­blier­ten Eli­te, wel­che – zum gro­ßen Teil aus dem Drit­ten Reich auf die neue Bun­des­re­pu­blik ü­ber­kom­men – bei ei­nem bür­ger­li­chen De­mo­kra­ti­sie­rungs­pro­zeß um ih­re lä­cher­li­chen Macht­pöst­chen bang­te und des­halb un­ter Miß­ach­tung der be­ste­hen­den Ge­set­ze ei­nen bür­ger­li­chen de­mo­kra­ti­schen Rei­fungs­pro­zeß un­ter Miß­brauch ih­rer Mo­no­pol­stel­lun­gen nach Art der Dik­ta­tu­ren boy­kot­tier­te.

Drei Jah­re nach ih­rer will­kür­li­chen Ab­leh­nung ei­ner Kon­to­füh­rung wand­te sich dann die COMMERZBANK – nach­dem sie über Agen­ten und Spi­o­ne vom Ge­lin­gen der na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Un­ter­neh­mun­gen der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG Wind be­kom­men hat­te – in schein­hei­li­ger Wei­se aus je­nem schein­hei­te­ren Him­mel des Möch­te­gern-Ver­ges­sens plötz­lich wie­der an un­ser ge­pfleg­tes deut­sches Kul­tur­haus und bat bei den ho­hen Da­men und Her­ren um Au­dienz.
Viel­leicht hat­te das vor­ge­scho­be­ne Mit­glied der kon­zer­tier­ten Ban­ken­ak­tion auch ei­nen kon­kre­ten Aus­horch­auf­trag zu er­fül­len.

Der ers­te Be­wer­bungs­brief vom 21. Mai 1986 sei hier der gu­ten Ord­nung hal­ber zur Ver­hin­de­rung al­ler ent­spre­chen­den De­men­tie­run­gen und Lü­gen­mär­chen im fol­gen­den ab­ge­druckt:


Brief der COMMERZBANK
an die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
wir wür­den uns gern über die ge­schäft­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten Ih­rer Or­ga­ni­sa­tion in­for­mie­ren. Da­her bit­ten wir Sie, uns evtl. vor­han­de­nes dies­be­züg­li­ches In­for­ma­ti­ons­ma­te­ri­al zu­kom­men zu las­sen.

Uns ist zu­sätz­lich auch an ei­nem Ge­spräch über Ih­re wirt­schaft­li­chen Vor­ha­ben ge­le­gen.


Nun ist ja die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG ein frei­er und un­ab­hän­gi­ger bür­ger­li­cher Mit­glieds­ver­band zur För­de­rung der frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung und der Grund­rech­te des Men­schen, und sie ist in­so­fern nur der de­mo­kra­ti­schen Ent­wick­lung der Men­schen­wür­de ver­pflich­tet und ver­tritt des­halb auch nicht ir­gend­wel­che ge­schäft­li­chen In­te­res­sen jed­we­der Art.
Und nur in die­sem Sin­ne hat­te sie die Bank­diens­te in An­spruch neh­men wol­len – aber ganz und gar nicht für ir­gend­wel­che ge­schäft­li­chen Ma­ni­pu­la­tio­nen, wie ab­hän­gig ma­chen­de Kre­dit­ge­schäf­te oder ähn­li­ches.

Des­halb sa­hen wir – ge­ra­de nach un­se­ren frü­he­ren Er­fah­run­gen spe­zi­ell mit den Groß­ban­ken – für ein sol­ches Ge­spräch über un­se­re de­mo­kra­ti­schen Vor­ha­ben kei­ne Ver­an­las­sung.

Und so schlich sich der ho­no­ri­ge Ver­ein der Ban­ken am 5. De­zem­ber – al­so ein hal­bes Jahr spä­ter – er­neut mit neu­en Schein­ar­gu­men­ten und „brand­ak­tu­el­len“ Grün­den für ein per­sön­li­ches Zu­sam­men­tref­fen über die COMMERZBANK an die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG her­an und schrieb in ei­nem Brief – so als wä­re ihr In­te­res­se plötz­lich tau­frisch:


Brief der COMMERZBANK
an die GOLDENEN PARTEI
Wir wur­den in die­sen Ta­gen von ei­ner un­se­rer Fi­li­a­len in Nord­deutsch­land um In­for­ma­tio­nen über Ih­re wirt­schaft­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten ge­be­ten. Of­fen­sicht­lich han­delt es sich um ei­ne An­fra­ge ei­nes Com­merz­bank-Kun­den aus dem Schiffs­bau­be­reich.

In der Ver­gan­gen­heit hat­ten wir be­reits mehr­mals – lei­der ver­geb­lich – ver­sucht, Sie in ver­gleich­ba­ren Zu­sam­men­hän­gen ken­nen­zu­ler­nen. Wir möch­ten den Ver­such heu­te wie­der­ho­len und Sie hier­mit freund­lich bit­ten, uns Ge­le­gen­heit zu ei­nem In­for­ma­ti­ons­ge­spräch zu ge­ben. Wir bit­ten da­für um Ver­ständ­nis und wer­den uns er­lau­ben, Sie in den nächs­ten Ta­gen te­le­fo­nisch um ei­nen Ter­min zu er­su­chen.


Ende des Zitats



Und der ho­he Wür­den­trä­ger in der COMMERZBANK, der noch vor zwei­ein­halb Jah­ren so kur­zer­hand die schlich­ten, sonst je­dem ideo­lo­gisch stil­len Bür­ger of­fe­rier­ten Bank­diens­te ver­sagt hat­te, un­ter­schrieb den Brief und bat sich win­dend, aalend, nach Ar­gu­men­ten und Grün­den su­chend – sich schon für so ho­he Bank­ver­hält­nis­se viel ver­ge­bend –, wohl un­ter dem kon­zer­tier­ten na­tio­na­len Druck der an­de­ren Ban­ken um Au­dienz bei un­se­ren sehr ge­ehr­ten Da­men und Her­ren: und dies­mal auch gleich noch bei der „Stim­me des Vol­kes“, un­se­rer GOL­DE­NEN PAR­TEI, was für uns si­cher­lich ei­ne dop­pel­te Eh­re sein soll­te.










Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-