DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung attackiert den Hokuspokus der Amts- und Würdenträger
in der Bundesrepublik Deutschland


Auch an die an­de­ren Amts­trä­ger, die uns ent­we­der zu­stän­dig­keits­hal­ber auf den BUN­DES­MI­NI­STER DES IN­NERN be­zie­hungs­wei­se die IN­NEN­MI­NIS­TER DER LÄN­DER ver­wie­sen hat­ten, aber auch an die OBER­BÜR­GER­MEI­STER der 150 größ­ten STÄD­TE (al­so an al­le Amts­trä­ger auf der vor­her ab­ge­druck­ten Ad­res­sa­ten­lis­te), schrie­ben wir am 16.3.84 fern­schrift­lich ei­nen Brief, des­sen In­halt wir hier im fol­gen­den ab­dru­cken, und füg­ten ei­ne Ko­pie un­se­res vor­her ab­ge­druck­ten Brie­fes an den BUN­DES­MI­NI­STER DES IN­NERN bei.

Fernschreiben der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
an den BUNDESMINISTER FÜR
INNERDEUTSCHE BEZIEHUNGEN
An den
Bundesminister für
Innerdeutsche Beziehungen
Herrn Heinrich Windelen

Betr.:
Bezug:




Unser Schreiben vom 25. Juli 83 sowie
Ihr Schreiben vom 2. August 83: ii 6 – 3111
Unser Schreiben vom 23. Februar 84
Unser Telex vom 15. März 84
Ihr Schreiben vom 8. März 84: ii 6 – 3111
Der Anruf Ihres Büros vom 15. März 84


Sehr geehrter Herr Minister Windelen,

wie wir Ih­nen in un­se­rem letz­ten Brief mit­teil­ten, sto­ßen wir im Rah­men un­se­rer Un­ter­su­chun­gen über un­se­re deut­sche Kul­tur im­mer wie­der auf die Fra­ge:
Wel­che Be­deu­tung liegt un­se­ren tra­di­tio­nel­len Wap­pen, Zei­chen und Sym­bo­len zu­grun­de?
Si­cher­lich wer­den die­se Zei­chen sehr oft ge­dan­ken­los be­nutzt, und wie auch erst ein­mal uns, so dürf­te den meis­ten Bür­gern kaum be­wußt sein, wel­chem Zweck die Be­nut­zung un­se­rer alt­her­ge­brach­ten Wap­pen dient.

Doch wenn wir ein­mal da­von aus­ge­hen, daß die­se er­erb­ten Zei­chen un­se­rer Vor­vä­ter viel­leicht auch jetzt noch ei­nen prak­ti­schen Zweck ver­fol­gen könn­ten – wie ja doch heu­te al­les zweck­mä­ßig ge­ord­net ist –, dann läßt uns auch die Fra­ge nach dem wah­ren Sinn die­ser Sym­bo­le un­se­rer al­ten Ver­wand­ten nicht los.

Vie­les wird über un­se­re tra­di­tio­nel­len Wap­pen ge­sagt, so man­ches wird über sie ge­schrie­ben, und viel Wi­der­sprüch­li­ches tritt uns aus all dem Ge­sag­ten und Ge­schrie­be­nen ent­ge­gen. Aus den viel­fäl­ti­gen Mei­nun­gen der Fach­leu­te ha­ben wir lei­der auch nach ein­ge­hen­derem Stu­di­um ei­nen ein­heit­li­chen Sinn un­se­rer tra­di­tio­nel­len deut­schen Wap­pen nicht ent­neh­men kön­nen.

Aus die­sem Grun­de wand­ten wir uns an Sie als die­je­ni­ge Per­son, wel­che meh­re­re un­se­rer tra­di­tio­nel­len deut­schen Zei­chen von Amts we­gen be­nutzt; und wir ba­ten Sie, uns mit­zu­tei­len, wel­ches der Ih­ren Zei­chen zu­grun­de­lie­gen­de Sinn ist.

Wir er­war­te­ten nicht, daß Sie uns hier ei­ne völ­lig er­schöp­fen­de Ant­wort ge­ben. Es hät­te uns schon erst ein­mal wei­ter­ge­hol­fen, wenn wir ei­ne amt­li­che Ant­wort auf un­se­re Fra­ge nach der Be­deu­tung Ih­rer Wap­pen er­hal­ten hät­ten.

Und da Sie die Zei­chen im Na­men un­se­res Vol­kes be­nut­zen, dar­um er­hoff­ten wir uns ge­ra­de von Ih­nen ei­ne au­then­ti­sche Er­klä­rung.

Sie ha­ben die­se un­se­re Fra­ge­stel­lung zu­stän­dig­keits­hal­ber an den Herrn In­nen­mi­nis­ter zur Be­ant­wor­tung wei­ter­ge­lei­tet. Dies will uns nicht in den Sinn ge­hen. Sol­len wir et­wa dar­aus ent­neh­men, daß Sie die­se Zei­chen will­kür­lich und nur als plat­te Do­ku­men­te ei­ner ober­fläch­li­chen staat­li­chen Macht­aus­übung be­nut­zen – wie dies aus dem Ant­wort­schrei­ben des Herrn In­nen­mi­nis­ters auch her­vor­geht?

Dann soll­ten wir uns auf ei­nen ge­mein­sa­men Er­kennt­nis­weg vor­be­rei­ten, bei des­sen Be­schrei­ten wir die wah­re Tra­di­tion und den ur­sprüng­li­chen Sinn­ge­halt die­ser un­se­rer alt­her­ge­brach­ten deut­schen Wap­pen er­grün­den; oder soll­ten wir sie ab­schaf­fen? Denn ohne in­ne­ren Sinn wur­den sie schon im Drit­ten Reich be­nutzt, und die Ern­te steckt uns al­len noch in den Glie­dern.

Aus die­sem Grun­de bit­ten wir Sie, un­ser Ant­wort­schrei­ben an den Herrn Bun­des­in­nen­mi­nis­ter, wel­ches wir Ih­nen in der An­la­ge bei­fü­gen, auf­merk­sam durch­zu­le­sen und es glei­cher­ma­ßen auch auf sich selbst zu be­zie­hen.

In Er­war­tung ei­ni­ger zu­sätz­li­cher In­for­ma­tio­nen, was Ih­nen zu­min­dest über die alt­her­ge­brach­te Be­deu­tung und den in­ne­ren Sinn Ih­rer Amts­wap­pen und Sie­gel be­kannt ist, ver­blei­ben wir

Mit freundlichen Grüßen

Deutsche Kulturstiftung
Abteilung für Grundlagenforschung
in der Deutschen Mythologie
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49

Anlage: Kopie eines Schreibens an den Herrn Innenminister









Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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