DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung in der staatsfreien Zone


Auch Ih­re ur­sprüng­li­che Fra­ge (im Schrei­ben vom 7.9.1983), ob wir uns „als nicht­rechts­fä­hi­gen Ver­ein be­trach­ten las­sen wol­len“, mach­te uns miß­trau­isch – denn die kor­rek­te Fra­ge hät­te al­len­falls lau­ten dür­fen, ob wir ein nicht­rechts­fä­hi­ger Ver­ein sind, und kei­nes­falls, ob wir uns als ei­nen sol­chen be­trach­ten las­sen wol­len; denn Sie dürf­ten wohl kaum ei­ne sach­dien­li­che und Ih­ren Be­stim­mun­gen ent­spre­chen­de kor­rek­te Ein­tra­gung vor­neh­men kön­nen, wenn Sie sich da­bei dar­auf stüt­zen, als was wir uns viel­leicht ger­ne be­trach­ten las­sen wol­len.

So­mit ziel­te Ih­re Fra­ge, ob wir uns „als nicht-rechts­fä­hi­gen Ver­ein be­trach­ten las­sen wol­len“, of­fen­bar in ei­ne ganz an­de­re Rich­tung als in die­je­ni­ge ei­ner kor­rek­ten „Be­grün­dung von Teil­neh­mer­ver­hält­nis­sen“ – ja sie wirkt un­se­res Er­ach­tens dem ge­ra­de­zu ent­ge­gen; denn zur Zeit die­ser Ih­rer Fra­ge la­gen Ih­nen doch die Do­ku­men­te, daß es sich bei der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG um ei­nen nicht­ein­ge­tra­ge­nen Ver­ein han­delt, be­reits vor.

Woll­ten Sie in Ih­rem ers­ten Schrei­ben vom 7.9.1983 et­wa nur für sich oder für ir­gend je­man­den an­de­res he­raus­fin­den, wel­che Zu­kunfts­plä­ne wir mit der Rechts­form der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG im Au­ge ha­ben?
Soll­ten dann – nach ei­ner Be­ant­wor­tung die­ser ver­steck­ten Fra­ge­stel­lung durch uns – viel­leicht an ei­ner ganz an­de­ren Stel­le ei­ner ganz an­de­ren Be­hör­de mög­li­cher­wei­se Vor­keh­run­gen ge­trof­fen wer­den, um die Ent­ste­hung ei­ner wie auch im­mer ge­ar­te­ten an­de­ren Rechts­form der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG schon im An­satz zu ver­hin­dern?

In­te­res­san­ter­wei­se schrei­ben Sie uns in Ih­rem ers­ten Brief vom 7.9.1983, daß Sie un­se­re „In­sti­tu­ti­on“ an­hand Ih­rer „fern­mel­de­recht­li­chen Vor­schrif­ten ei­ner ein­ge­hen­den Prü­fung un­ter­zo­gen“ ha­ben.
Nach ei­ner sol­chen ein­ge­hen­den Prü­fung un­se­rer In­sti­tu­tion ist uns die Lo­gik der Pas­sa­ge schlei­er­haft, wel­che Sie in Ih­rem Brief auf die­se Fest­stel­lung der „ein­ge­hen­den Prü­fung“ fol­gen las­sen:

„Wir bit­ten Sie da­her, die recht­li­che Exis­tenz Ih­rer Stif­tung durch die Vor­la­ge der Ge­neh­mi­gung des Lan­des Ba­den-Würt­tem­berg nach­zu­wei­sen. Soll­ten Sie nicht im Be­sitz die­ser Ge­neh­mi­gung sein, bit­ten wir Sie um Stel­lung­nah­me, ob Sie sich als nicht­rechts­fä­hi­gen Ver­ein be­trach­ten las­sen wol­len.
Nicht­zu­tref­fen­den­falls wä­re das Teil­neh­mer­ver­hält­nis un­ter dem Na­men ei­ner na­tür­li­chen Per­son Ih­res Hau­ses zu füh­ren.“

Was sol­len die­se Fra­gen von Ih­nen an uns für ei­nen Sinn ge­ben, wenn Sie uns ei­nen Ab­satz vor­her mit­tei­len, daß Sie un­se­re In­sti­tu­tion an­hand Ih­rer fern­mel­de­recht­li­chen Vor­schrif­ten ei­ner ein­ge­hen­den Prü­fung un­ter­zo­gen ha­ben?







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-