DEUTSCHES ARCHIV
Seite 510
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Der zehnte große ökumenische Schlag der Diktatur gegen die
bürgerlichen Demokratisierungsbestrebungen


Am 16. Feb­ru­ar 1988 teilt das von der neu­ge­wähl­ten HES­SI­SCHEN CDU re­gier­te FI­NANZ­AMT KAS­SEL der GOL­DE­NEN PAR­TEI mit, daß es ihr – ent­ge­gen dem PAR­TEI­EN­GE­SETZ – ei­ne Steu­er­num­mer ver­paßt ha­be, und for­dert über Steue­rer­klär­un­gen Ein­sicht in die in­ne­ren Ver­hält­nis­se wie z.B. MIT­GLIED­SCHAF­TEN – da ja be­kannt­lich Mit­glieds­bei­trä­ge mit Na­mens­nen­nung in den Fi­nanz­un­ter­la­gen ver­zeich­net sind.

Der In­halt des ge­set­zes­wid­ri­gen Brie­fes des von der neu­ge­wähl­ten HES­SI­SCHEN CDU re­gier­ten FI­NANZ­AMTS KAS­SEL sei hier im fol­gen­den der gu­ten Ord­nung hal­ber ab­ge­druckt:


Brief des FINANZAMTS KASSEL an die
GOLDENE PARTEI
Auf­grund der Ver­le­gung der Ge­schäfts­lei­tung des Ver­eins nach Eder­mün­de ist für die Be­steue­rung das Fi­nanz­amt Kas­selGoe­the­stra­ße zu­stän­dig ge­wor­den. Der Ver­ein wird hier ab so­fort un­ter der o.g. Steu­er­num­mer ge­führt.

In 1982 wur­de die Deut­sche Kul­tur­stif­tung als nicht ein­ge­tra­ge­ner Ver­ein ge­grün­det. Durch die zum 1. 5. 85 er­folg­te Über­nah­me die­ses Ver­eins durch die Ver­tre­ter des Vol­kes – Die Gol­de­ne Par­tei – ist die­ser Ver­ein als Rechts­nach­fol­ger in die Pflich­ten des über­nom­me­nen Ver­eins ein­ge­tre­ten.

Kör­per­schafts­steu­er-, Um­satz­steu­er- und Ver­mö­gens­steu­er­er­klär­un­gen wur­den bis­her nicht ab­ge­ge­ben.

Hier­mit wer­den Sie ge­be­ten, fol­gen­de Steue­rer­klär­un­gen ein­zu­rei­chen:
  1. Körperschaftssteuererklärungen 1982 bis 1987
  2. Umsatzsteuererklärungen 1982 bis 1987
  3. Vermögensteuererklärungen 1. 1. 83 und 1. 1. 86

Entsprechende Vordrucke liegen bei.

Die er­for­der­li­chen An­la­gen – ins­be­son­de­re Bi­lanz und VuG bzw. Kas­sen­be­richt – sind für je­des Jahr bei­zu­fü­gen.

Ich bit­te Sie, sämt­li­che Steue­rer­klär­un­gen nebst An­la­gen bis zum 31. Mai 1988 ein­zu­rei­chen.

Auf die Mög­lich­keit der Schät­zung von Be­steue­rungs­grund­la­gen bei Nicht­ab­ga­be von Steue­rer­klär­un­gen wei­se ich aus­drück­lich hin (§ 162 Ab­ga­ben­ord­nung).



Ende des Zitats


Am 13. 5. ge­ben wir dem un­ter der Schirm­herr­schaft der neu ge­wähl­ten CDU-RE­GIE­RUNG ste­hen­den FI­NANZ­AMT KAS­SEL in ei­nem per­sön­li­chen Ge­spräch ei­ne Rechts­aus­kunft über die kor­rek­te An­wen­dung des PAR­TEI­EN­GE­SETZES und über die kor­rek­te Ver­fah­rens­wei­se bei der Klä­rung der Fi­nanz­an­ge­le­gen­hei­ten der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG vor de­ren Ein­glie­de­rung in die GOL­DE­NE PAR­TEI.

Um den ver­schlepp­ten FI­NANZ­GE­RICHTS­PRO­ZESS aus der Zeit der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG vor de­ren Ein­glie­de­rung in die GOL­DE­NE PAR­TEI wie­der in Gang zu brin­gen, schrei­ben wir am 20.5.88 dem FI­NANZ­AMT HEI­DEL­BERG fol­gen­den Brief:


Brief der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
an das FINANZAMT HEIDELBERG
An das
Finanzamt
z. Hd. Herrn Dr. Vogel
Postfach 2360

6900 Heidelberg
20. 5. 1988

Sehr geehrter Herr Dr. Vogel,

auf­grund ei­nes Schrei­bens des Fi­nanz­amts Kas­sel ha­ben wir uns mit dem dor­ti­gen Fi­nanz­be­am­ten Herrn Schmidt in Ver­bin­dung ge­setzt und da­bei fest­ge­stellt, daß er von Ih­nen uns be­tref­fen­de Un­ter­la­gen er­hal­ten hat.

Da er über den Vor­gang nur bruch­stück­haft in­for­miert ist, neh­men wir an, daß Sie ihm nur ei­nen Teil der Ak­ten über­las­sen ha­ben.

Bit­te tei­len Sie uns des­halb mit, ob Sie in Sa­chen DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG Hei­del­berg (1982 und 1983) noch zu­stän­dig sind.

Mit freundlichen Grüßen

   i. V.      i. V.

DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
D-3501 Kassel-Edermünde 1, Rainsborn 1
Tel: 05603-5693
Teletex: 05603811

Kopie an Finanzamt Kassel



Ende des Zitats


Eine Kopie dieses Schreibens geht an das FINANZAMT KASSEL.







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-