DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Das Politikforum


Die­se spon­ta­ne­re Aus­übung der Staats­macht durch das Volk selbst ent­springt al­ler­dings – wie die Ge­schich­te und die wis­sen­schaft­li­chen Un­ter­su­chun­gen so­wie die Be­rich­te un­se­rer Vor­fah­ren do­ku­men­tie­ren – vor­ran­gig ei­nem im­mer stär­ker sich
ent­fal­ten­den grup­pen­dy­na­mi­schen Volks­be­wußt­sein.
Die­sen de­mo­kra­ti­schen Ent­wick­lungs­gang fin­den wir schon von un­se­ren Vor­fah­ren in der Edda aufs ge­nau­es­te be­schrie­ben.
„Grau, teurer Freund,
ist alle Theorie,
und grün
des Lebens goldner Baum.“
Goethe, (Faust)

Unsere Ah­nen be­zeu­gen, daß sie im Rah­men ih­rer Übun­gen in der frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung kraft ih­rer ent­fal­te­ten sitt­lich-schöp­fe­ri­schen Fä­hig­kei­ten noch ganz spon­tan und in Bruch­tei­len von Se­kun­den ge­mein­sa­me Stand­punk­te zu ent­wi­ckeln
ver­moch­ten – und daß sie da­bei rei­ne De­mo­kra­tie leb­ten, so­gar ohne hier­zu ir­gend­wel­cher ver­äu­ßer­lich­ter, spe­zi­ell ein­be­ru­fe­ner Wah­len zu be­dür­fen.
„Das Wunder
ist des Augenblicks
Geschöpf.“
Goethe

So­we­nig, wie man ei­nem se­hen­den Men­schen er­zäh­len muß, was zwölf Me­ter rechts von ihm steht – be­kun­den sie –, ge­nau­so­we­nig
be­darf es ir­gend­wel­cher äu­ße­rer ge­sell­schaft­li­cher Wil­lens­er­ör­te­run­gen bei ei­nem Volk mit sitt­lich ent­fal­te­tem Ge­wis­sen.

Mit voll­stän­dig ent­wi­ckel­ter so­zia­ler Er­kennt­nis­fä­hig­keit hat der Mensch – und so­mit auch der Staats­füh­rer – zu je­der Zeit Zu­gang zu al­len gro­ßen Strö­mun­gen des Volks­be­wußt­seins.
Er blickt sich im Volks­ge­wis­sen in der glei­chen schlich­ten Wei­se um, wie der Un­ge­bil­de­te sich in sei­nem Wohn­zim­mer um­sieht.
„Wahrheit gibt kurzen Bescheid.
Lüge macht viel Redens.“
Sprichwort
„Aufmerksamkeit
ist die höchste
aller Fertigkeiten und
Tugenden.“
Goethe

Prak­tisch be­deu­tet dies je­doch, daß sich un­se­re Po­li­ti­ker heu­te all­mäh­lich wie­der üben müs­sen, von der Ebe­ne des Volks­be­wußt­seins ih­rer Wäh­ler aus zu emp­fin­den, zu den­ken und zu han­deln
und nicht mehr, wie bis­her, nur von ei­ner un­be­dach­ten Wahl­be­stä­ti­gung auf­grund von Ver­spre­chun­gen in ma­te­riell auf­wen­di­gen Wahl­kam­pag­nen – wel­che da­zu noch mit un­recht­mä­ßig er­schli­che­nen Geld­mit­teln fi­nan­ziert wur­den.

Die po­li­ti­sche Kri­tik­fä­hig­keit un­se­rer Vor­fah­ren war ein­mal un­ver­gleich­lich wei­ter­rei­chend, als die meis­ten christ­lich ge­schul­ten Staats­füh­rer heu­te ah­nen.
„Was für ein Los
wir fürchten müssen,
sagt uns das eigene Gewissen.“
Ramler
„Das selbständige Gewissen
ist Sonne deinem Sittentag.“
Goethe

In ih­ren Stät­ten der Weis­heit wur­de Wis­sen nicht in der ober­fläch­li­chen und ma­te­ri­a­lis­tisch über­wie­gend auf Pro­fit aus­ge­rich­te­ten Wei­se ver­wal­tet, daß man glaub­te, ir­gend­wel­che In­for­ma­tio­nen an ei­ne mehr oder we­ni­ger kri­tik­lo­se Wäh­ler­schaft wei­ter­ge­ben zu kön­nen – wie dies heu­te bei un­se­ren sitt­lich ver­arm­ten christ­li­chen Par­tei­en ge­schieht –,
son­dern je­der ein­zel­ne Bür­ger wur­de ganz sys­te­ma­tisch ge­för­dert, in frei­er Ge­wis­sens- und frei­er Wil­lens­bil­dung uni­ver­sa­le sitt­li­che po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen zu fäl­len – al­so die na­tür­li­che Men­schen­wür­de zu le­ben.
„Die Außenseite eines Menschen
ist das Titelblatt des Innern.“
Sprichwort

Ge­mäß den Vor­stel­lun­gen un­se­rer Vor­fah­ren soll­te die Leis­tung der Par­tei den Po­li­ti­ker vor­ran­gig zu sitt­li­chem Han­deln in­spi­rie­ren; doch ge­ra­de die letz­te Am­nes­tie­af­fä­re der Re­gie­rungspar­tei­en CDU/CSU hat be­wie­sen, daß die­se gro­ßen re­gie­ren­den
Par­tei­en bis­lang nicht ein­mal ih­ren ei­ge­nen Mit­glie­dern ei­ne in der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de er­folg­rei­che Staats­kunst zu er­öff­nen ver­mö­gen.
„Das reichste Volk muß verarmen,
wenn es sittlich verfällt.“
W. Roscher

Statt­des­sen grün­den die „christ­li­chen“ Po­li­ti­ker ei­ne „Staats­bür­ger­li­che Ver­ei­ni­gung e.V.“ oder gar ein „Se­mi­nar für so­zi­al- und staats­po­li­ti­sche Bil­dungs­ar­beit der Christ­li­chen Ar­bei­ter­schaft in Nord­rhein-West­fa­len e.V.“, um un­ter heuch­le­ri­scher Vor­täu­schung ei­nes so­zia­len oder gar de­mo­kra­ti­schen En­ga­ge­ments in gro­ßem Stil Steu­er­gel­der zu hin­ter­zie­hen und dann auf die­se Wei­se mit Hil­fe groß­an­ge­leg­ter Wer­be­kam­pag­nen nach Art der Ge­hirn­wä­sche die freie Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung
des Vol­kes „ge­schickt“ zu um­ge­hen, wenn nicht so­gar gänz­lich aus­zu­schal­ten – al­so das ver­fas­sungs­mä­ßig ver­bürg­te Recht ei­nes je­den Bür­gers auf Ge­wis­sens- und Wil­lens­frei­heit nach al­ter, be­währ­ter Kir­chen­tra­di­tion zu un­ter­gra­ben.
„Denn der Besitz all dessen,
was von außen her zufließt,
ist schlüpfrig und unzuverlässig.“
Seneca

Die Deut­sche Wäh­ler­ge­mein­schaft be­rei­tet ge­gen die ka­tho­li­sche Kir­che, ge­gen die Par­tei­en CDU und CSU so­wie ge­gen die ein­zel­nen Ab­ge­ord­ne­ten die­ser bei­den Par­tei­en ei­ne Kla­ge bei den Ver­fas­sungs­ge­rich­ten vor we­gen ver­fas­sungs­feind­li­cher Ge­sit­tung, ver­fas­sungs­feind­li­cher Um­trie­be so­wie we­gen Un­ter­gra­bung und Aus­höh­lung un­se­rer de­mo­kra­ti­schen Rechts­ord­nung.
Die bei­den letz­ten gro­ßen Er­fah­run­gen mit je­ner von den Re­gie­rungspar­tei­en in­sze­nier­ten Ver­un­glimp­fungs­kam­pag­ne und mit
der – von den­sel­ben gro­ßen Par­tei­en in­sze­nier­ten – Am­nes­tie­af­fä­re soll­ten Be­weis ge­nug sein, daß das Volk den größ­ten Teil sei­ner au­gen­blick­li­chen Staats­füh­rer in der Sitt­lich­keit über­holt hat.
„In den Abgründen des Unrechts
findest du immer
die größte Sorgfalt
für den Schein des Rechts.“
Pestalozzi

Nicht von un­ge­fähr set­zen sich un­se­re ge­gen­wär­tig re­gie­ren­den Par­tei­en aus Per­so­nen zu­sam­men, wel­che in ih­rer of­fi­zi­el­len Par­tei­ver­bin­dung zur christ­li­chen Ideo­lo­gie und Kir­che ei­nem La­ger an­ge­hö­ren, aus dem her­aus im­mer­hin un­se­re
an­ge­stamm­te deut­sche, von un­se­ren Vä­tern und Müt­tern un­ter Le­bens­ge­fahr über­lie­fer­te Kunst- und Kul­tur­tra­di­tion ei­ner ho­hen Sitt­lich­keit ganz sys­te­ma­tisch an den Rand des völ­li­gen Zer­falls ge­bracht wur­de.
„Du bist recht appetitlich
oben anzuschauen,
doch untenhin die Bestie
macht mir grauen.“
Goethe








Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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