DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die evangelische Medienaffäre


So­we­nig wie ein in der geis­ti­gen Vor­stel­lungs­kraft un­ge­bil­de­ter Mensch die wirk­li­che of­fen­ba­rungs­ar­ti­ge Er­fah­rung ei­nes ihn um­spü­len­den kal­ten Was­sers ma­chen kann – ohne daß er sich auch tat­säch­lich in das Was­ser hi­nein­be­gibt oder die­sen Vor­gang zu­min­dest träumt – so­we­nig ist ohne die Sys­te­ma­tik der frei­en Ge­wis­sens­bil­dung durch das Sys­tem der Be­wußt­seins­er­wei­te­rung ei­ne sitt­li­che, so­zia­le Er­fah­rungs­fä­hig­keit mög­lich: ohne ein ge­ziel­tes Üben in der in­ner­geis­ti­gen Vor­stel­lungs­kraft:
Ohne jeg­li­ches tat­säch­li­ches Er­lan­gen re­a­ler so­zia­ler Er­fah­rungs­fä­hig­keit sind die­se Wor­te nur hoh­le Phra­sen theo­rie- und glau­bens­ge­bun­de­ner, re­a­li­täts­fer­ner Schwät­zer – fern von je­dem prak­ti­schen Be­zug zum Le­ben.

Was soll da „Wil­lens­frei­heit“ für ei­nen prak­ti­schen Sinn ge­ben?
Was kann da die „na­tür­li­che Men­schen­wür­de“ – auch ge­setz­lich noch so nach­hal­tig „ga­ran­tiert“ – für ei­nen re­a­len Wert ha­ben?

Un­se­re ari­schen Ur­ah­nen zo­gen einst­mals vom Nord­pol – ih­rem an­ge­stamm­ten Wohn­sitz – über Eu­ro­pa nach Asien und nach Af­ri­ka so­wie über Alas­ka nach Nord- und Süd­ame­ri­ka. Da­bei führ­ten sie ih­re alt­her­ge­brach­te we­di­sche Kul­tur mit sich.

Aus die­ser gro­ßen ari­schen Tra­di­tion gin­gen al­le Hoch­kul­tu­ren der Welt her­vor. Wäh­rend Eu­ro­pa die In­for­ma­tion über un­se­re ur­al­te Sid­hi- und We­da­tra­di­tion über­lie­fer­te, ge­lang es un­se­ren asi­a­ti­schen Stam­mes­brü­dern – in der Tie­fe ih­rer Dschun­gel ver­bor­gen –, auch die Pra­xis der We­da­tra­di­tion un­se­rer ari­schen Vor­fah­ren an ge­hei­men, ge­schütz­ten Or­ten lü­cken­los zu über­lie­fern und da­bei rein­zu­er­hal­ten.

Durch ei­ne ge­ziel­te, welt­wei­te sys­te­ma­ti­sche Er­for­schung der tra­di­tio­nel­len sitt­li­chen Aus­bil­dungs­pro­gram­me un­se­rer Vor­fah­ren ent­stan­den in den letz­ten 30 Jah­ren vor al­lem in den For­schungs­in­sti­tu­ten un­se­rer west­li­chen Welt Hun­dert­tau­sen­de per­sön­li­cher Er­fah­rungs­be­rich­te und zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se.
So wur­de auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne be­weis­kräf­tiges Do­ku­men­ta­ti­ons­ma­te­rial ge­schaf­fen, wel­ches die Aus­sa­gen un­se­rer Vor­fah­ren be­stä­tigt: daß wir mit Hil­fe un­se­rer ur­al­ten, schon von un­se­ren äl­tes­ten Ver­wand­ten er­ar­bei­te­ten Tech­no­lo­gien der frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung – be­son­ders mit ih­ren be­rühm­ten Sid­hi­pro­gram­men – un­ser be­grenz­tes und von der völ­li­gen Selbst­ver­nich­tung be­droh­tes, un­wür­di­ges Er­den­le­ben auf ei­nen sitt­li­chen, men­schen­wür­di­gen Wert zu he­ben ver­mö­gen.

Die wis­sen­schaft­li­chen Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se in den „Col­lec­ted Pa­pers“ le­gen über den er­neu­ten er­folg­rei­chen, welt­wei­ten Ein­satz die­ser tra­di­tio­nel­len sitt­li­chen Aus­bil­dungs­pro­gram­me un­se­rer ei­ge­nen deut­schen „heid­ni­schen“ Vor­fah­ren ein viel­fäl­ti­ges Zeug­nis ab.

Doch all die äu­ße­ren Be­gleit­er­schei­nun­gen je­ner tra­di­tio­nel­len Übun­gen un­se­rer Vor­fah­ren in den über­na­tür­li­chen sitt­li­chen Fä­hig­kei­ten sind ei­gent­lich im­mer nur die prak­ti­schen Meß­an­ord­nun­gen, an wel­chen Leh­rer und Schü­ler ab­le­sen kön­nen, wie­weit die in­ne­re sitt­li­che Kräf­te­be­herr­schung ent­wi­ckelt ist und wie­weit beim ein­zel­nen der na­tür­li­che Nähr­bo­den ei­nes men­schen­wür­di­gen Le­bens schon er­schlos­sen ist.
Kaum, daß der Üben­de in sei­nem ei­ge­nen in­ne­ren har­mo­ni­schen Kräf­te­spiel ver­sagt, da ver­sie­gen auch schon so­fort sei­ne äu­ße­ren sitt­li­chen Leis­tun­gen; denn al­le äu­ße­ren Leis­tun­gen sind ja an die in­ne­ren Fä­hig­kei­ten ge­bun­den wie der Hund an sei­nen Herrn.

Dies gilt für al­le Übun­gen in den über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten. Stellt der Üben­de an sei­ner Wir­kung auf die Um­ge­bung fest, daß sei­ne sitt­li­che Leis­tung an ir­gend­ei­ner Stel­le un­voll­kom­men ist, dann le­sen so­wohl er selbst, aber ge­nau­so­gut sei­ne Stu­dien­kol­le­gen und sei­ne Leh­rer an die­sem äu­ße­ren Man­gel ab, wo die in­ne­ren Qua­li­tä­ten des Üben­den im ein­zel­nen noch ei­ner wei­te­ren, ge­ziel­ten Aus­bil­dung be­dür­fen, um den au­ßen sich zei­gen­den Man­gel in­ner­lich zu be­he­ben.

Die na­tür­li­che, har­mo­ni­sche und spie­le­ri­sche über­na­tür­li­che Be­herr­schung der sitt­li­chen Men­schen­kräf­te wird bei die­sen schein­bar wun­der­wir­ken­den Übun­gen in den über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten an­hand der äu­ße­ren, ob­jek­tiv meß­ba­ren Er­geb­nis­se ja nur in den Be­reich des of­fen Er­kenn­ba­ren ge­rückt.
Und der äu­ße­re ma­te­ri­a­lis­ti­sche, mit wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Mit­teln ve­ri­fi­zier­ba­re Leis­tungs­nach­weis ei­ner ge­ziel­ten Herr­schaft über un­se­re sitt­li­chen Men­schen­kräf­te be­glau­bigt dann selbst ei­nem un­gläu­bi­gen, ei­nem aber­gläu­bi­schen, ei­nem un­ge­bil­de­ten, ei­nem völ­lig in Un­wis­sen­heit ver­strick­ten Men­schen, daß die gan­ze äu­ße­re Welt von in­nen her ide­al re­giert wer­den kann.

Die wis­sen­schaft­li­chen Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se bei Aus­übung der be­rühm­ten Sid­hi­pro­gram­me – je­ner ur­al­ten sitt­li­chen Aus­bil­dungs­pro­gram­me un­se­rer Vor­fah­ren in den über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten des frei­en Wil­lens – ma­chen dem kri­ti­schen Zweif­ler deut­lich, daß über­na­tür­li­che freie sitt­li­che Kräf­te im In­nern ei­nes je­den Men­schen woh­nen und mit be­stimm­ter Sys­te­ma­tik ganz ge­zielt in Funk­tion ge­setzt wer­den kön­nen.
Da­zu müs­sen wir un­se­re frei­en Fä­hig­kei­ten wohl schritt­wei­se aus­bil­den – aber mit­ge­ge­ben sind sie uns schon.

Da­bei sei noch ein­mal be­tont, daß die de­mo­kra­ti­schen Aus­bil­dungs­pro­gram­me un­se­rer Vor­fah­ren in der frei­en Ge­wis­sens­bil­dung, in der frei­en Wil­lens­bil­dung und in der frei­en Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung nach alt­her­ge­brach­ter Tra­di­tion nie vor ei­ner gaf­fen­den Men­schen­men­ge durch­ge­führt wer­den, wel­che sich hier­in nicht aus ei­ge­ner Er­fah­rung aus­kennt – ein­fach, um die­se nicht un­nö­tig zu ver­wir­ren oder in ih­nen fal­sche Ziel­vor­stel­lun­gen zu kul­ti­vie­ren.
Denn auch die Übun­gen in den über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten die­nen – so reiz­voll und be­glü­ckend sie für uns sel­ber sind – nur der Ent­fal­tung un­se­rer in­ners­ten, sitt­li­chen Kräf­te ei­ner de­mo­kra­ti­schen Weis­heit.








Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-