DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Genußmittel-Blockade


Und so schrieb dann die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG, nach je­nem Schlag­ab­tausch des HAUPT­GE­SCHÄFTS­FÜH­RERS DES BUN­DES­VER­BAN­DES DER DEUT­SCHEN SÜSS­WA­REN­IN­DU­STRIE mit je­nem „Te­le­fon­re­zep­ti­o­nis­ten“ der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG – der sich üb­ri­gens, ob­wohl tech­nisch höchst be­gabt und in der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG ent­spre­chend her­aus­ge­for­dert, auch höchst ger­ne dem gan­zen Feld der Psy­cho­lo­gie und Psy­cho­the­ra­pie zu­wen­det und des­halb auch bei uns nicht sel­ten als sol­cher an­ge­se­hen wird –, am 13. No­vem­ber, al­so zwei Wo­chen nach dem er­folg­ten Schlag­ab­tausch, fol­gen­den Brief:


Brief der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG an den BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN SÜSSWARENINDUSTRIE E.V.
An den
Hauptgeschäftsführer
des Bundesverbandes der
Deutschen Süßwarenindustrie e. V.
Herrn Dr. Klaus Schütze
Schumannstraße 4-6
5300 Bonn 1
13. November 1984

Betr.:
Ih­re An­teil­nah­me an der Tä­tig­keit des Re­search De­vel­op­ment De­part­ments un­se­rer Or­ga­ni­sa­ti­ons­grup­pe Be­schaf­fung
Bezug:
Ihre verschiedenen Anrufe sowie Ihr Fernschreiben


Sehr geehrter Herr Dr. Schütze,

je­ne Art hek­tisch-ver­leum­de­ri­scher „Be­ach­tung“, wel­che Sie un­se­rem Re­search De­vel­op­ment De­part­ment ge­gen­über an den Tag le­gen, läßt Sie si­cher über das ur­sprüng­li­che Ziel Ih­rer Ver­bands­mit­glie­der hi­naus­schie­ßen – tref­fen Sie da­mit doch nur je­nes un­be­lieb­tes­te Ziel al­ler frei­en Un­ter­neh­mer: de­ren Kun­den re­gel­recht zu ver­grau­len.

Der Ord­nung hal­ber möch­ten wir des­halb an die­ser Stel­le den Her­gang je­ner von Ih­nen ein­ge­lei­te­ten kur­zen Be­zie­hungs­lo­sig­keit Ih­res Bun­des­ver­ban­des mit der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG noch ein­mal re­ka­pi­tu­lie­ren und Ih­nen so die Mög­lich­keit ein­räu­men, sich Ih­re Ak­tio­nen noch ein­mal re­flek­tie­rend me­di­ta­tiv durch den mit Vor­ur­tei­len über­la­de­nen Kopf ge­hen zu las­sen:

En­de Ok­to­ber er­reicht uns ein Te­le­fon­ge­spräch, in wel­chem Sie sich als der Ver­band der Deut­schen Süß­wa­ren­in­du­strie auch per­sön­lich na­ment­lich bei un­se­rer Ver­mitt­lung mel­den und den Ver­ant­wort­li­chen der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG für den Be­reich der Ein­rich­tung ei­ner La­den­ket­te zu spre­chen be­geh­ren.

Un­se­re Ver­mitt­lung teilt Ih­nen per­sön­lich mit, daß sich die ver­ant­wort­li­chen Her­ren in ei­ner Be­spre­chung be­fin­den und bit­tet Sie des­halb, spä­ter noch ein­mal an­zu­ru­fen.
In Ih­rer Fra­ge nach Herrn S. wer­den Sie eben­falls auf ei­nen spä­te­ren Zeit­punkt ver­wie­sen, da auch die­ser sich zur Zeit in der be­sag­ten Be­spre­chung be­fin­det und des­halb im Mo­ment nicht er­reich­bar ist.

Auch in Ih­rer Fra­ge – was das denn ei­gent­lich sei, die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG –, wer­den Sie von un­se­rer Te­le­fon­ver­mitt­lung auf Ihr spä­te­res Ge­spräch mit ei­nem der kom­pe­ten­te­ren Her­ren ver­wie­sen.

So­dann tei­len Sie un­se­rem Re­zep­ti­o­nis­ten noch mit, daß Sie dies al­les selt­sam fin­den – be­kun­den aber schließ­lich, daß Sie spä­ter noch ein­mal an­ru­fen wol­len.

Ei­nen Tag spä­ter klin­gelt bei uns der Fern­schrei­ber, und der Bun­des­ver­band der Deut­schen Süß­wa­ren­in­du­strie bit­tet uns um Durch­ga­be un­se­rer Adres­se und Te­le­fon­num­mer.

Nach­dem un­se­re Fern­schreib­ab­tei­lung un­se­re Te­le­fon­num­mer und un­se­re Post­fach­adres­se durch­ge­ge­ben hat, wird sie um An­ga­be ih­rer ge­nau­en Fir­men­be­zeich­nung ge­be­ten, und so über­mit­telt sie dem Bun­des­ver­band der Deut­schen Süß­wa­ren­in­du­strie die bei uns für die­sen Be­reich zu­stän­di­ge Ab­tei­lung: DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG, Re­search De­vel­op­ment De­part­ment, Ab­tei­lung Süß­wa­ren. Dar­auf­hin wird die Fern­schreib­ver­bin­dung be­en­det.

Kurz dar­auf ruft Herr Dr. Schüt­ze vom Bun­des­ver­band der Deut­schen Süß­wa­ren­in­du­strie in Bonn bei un­se­rer Te­le­fon­ver­mitt­lung an und wünscht, Herrn S. zu spre­chen.

Nach­dem er nicht so­gleich ver­bun­den wer­den kann, da sich Herr S. in ei­ner Be­spre­chung be­fin­det, fragt Herr Dr. Schüt­ze nach un­se­rer An­schrift und er er­hält von un­se­rer Te­le­fon­ver­mitt­lung die Aus­kunft, daß sei­ne dies­be­züg­li­che An­fra­ge so­eben schon fern­schrift­lich be­ant­wor­tet wor­den sei.
Dar­auf­hin wird Herr Dr. Schüt­ze plötz­lich un­ge­hal­ten und droht un­se­rer Ver­mitt­lung: wenn er jetzt nicht so­fort ver­bun­den wer­den kön­ne, ru­fe er die Po­li­zei – bei Ver­dacht auf Be­trug wür­de ja die Post Aus­kunft ge­ben, wer hin­ter der Post­fach­num­mer und hin­ter der Te­lex­num­mer steckt.

Nach die­sem kur­zen Aus­bruch will Herr Dr. Schüt­ze dann wie­der ir­gend­ei­nen Ver­ant­wort­li­chen spre­chen. Auf die bis zur Wei­ter­ver­mitt­lung ein­ge­wor­fe­ne Fra­ge un­se­res Re­zep­ti­o­nis­ten, was er denn für ei­nen Grund ha­be, mit der Po­li­zei zu dro­hen, ant­wor­tet ihm Herr Dr. Schüt­ze, der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Bun­des­ver­ban­des der Deut­schen Süß­wa­ren­in­du­strie, es be­stün­de der Ver­dacht, daß wir nur vor­gä­ben, et­was auf­bau­en zu wol­len; wenn es sich her­aus­stel­len soll­te, daß die Sa­che „nicht koscher“ wä­re, wer­de er die Po­li­zei ver­stän­di­gen – sie wä­ren in der Sa­che schon wei­ter, als wir uns däch­ten, wir könn­ten dann mit Be­such rech­nen.











Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-