DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die evangelische Medienaffäre


Mit Schreiben vom 27. Februar 1984 teilt die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG dem Bundesinnenministerium mit:
„Wir kön­nen Ih­nen ver­si­chern, daß die von uns in der be­sag­ten Bro­schü­re ge­mach­te Aus­sa­ge ih­re Rich­tig­keit hat – sonst hät­ten wir sie nicht ge­trof­fen – und daß Sie im Fal­le ei­nes Rechts­strei­tes, wel­chen ja Sie er­öff­nen müß­ten, auf viel­fäl­ti­ge Wei­se den kür­ze­ren zö­ge:

  1. könn­te da­bei ei­ne ge­wis­se Un­ord­nung und ein man­geln­der In­for­ma­ti­ons­fluß in Ih­ren ei­ge­nen Rei­hen zu­ta­ge tre­ten – denn wenn ei­ne sol­che För­de­rung statt­ge­fun­den hat, dann müß­ten Sie ja da­von wis­sen, oder Sie soll­ten dies zu­min­dest re­gie­rungs­in­tern he­raus­be­kom­men kön­nen;

  2. wenn an­hand Ih­res Brie­fes und ei­ner wei­te­ren Un­ter­su­chung he­raus­kä­me, daß Ih­nen an ei­ner Auf­de­ckung un­se­rer wahr­haft an­ge­stamm­ten deut­schen Tra­di­tion und Kul­tur gar nicht ge­le­gen sei – oder daß Sie der Tra­di­tion der ,heid­ni­schen‘ Deut­schen et­wa gar ab­leh­nend ge­gen­über­stän­den.“

Und die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG be­schließt den Brief an das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um: „Zu un­se­rer Freu­de kön­nen wir Ih­nen nun noch mit­tei­len, daß wir – auf die­ser gu­ten Ba­sis – ei­ner wei­te­ren För­de­rung un­se­rer Re­gie­rung auf Bun­des- und auf Lan­des­ebe­ne nicht mehr be­dür­fen, da uns an­der­wei­tig aus­rei­chend Geld­mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen. Viel eher se­hen wir den Tag her­bei­kom­men, wo wir der Bun­des­re­gie­rung, wel­che sich ja heu­te schon in gro­ßen Nö­ten be­fin­det, be­hilf­lich sein wer­den, um ihr so zu dan­ken. Be­vor wir Ih­nen al­so zu­sätz­lich zu un­se­rer Ge­sin­nung noch De­tails ei­ner För­de­rung der Er­for­schung der mensch­lich-kos­mi­schen Aus­bil­dungs­pro­gram­me un­se­rer Vor­fah­ren durch die Bun­des­re­gie­rung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land of­fen­ba­ren, möch­ten wir Sie bit­ten, uns erst ein­mal Ih­re Ge­sin­nung be­zie­hungs­wei­se die Ge­sin­nung Ih­res Mi­nis­te­ri­ums ge­gen­über un­se­rer wahr­lich an­ge­stamm­ten deut­schen Tra­di­tion und Kul­tur zu of­fen­ba­ren. Auch die von Ih­nen in Ih­rem letz­ten Schrei­ben an­ge­droh­ten ,wei­te­ren Schrit­te‘ wür­den wir ger­ne ein­mal ken­nen­ler­nen.“

Auf die Mah­nung der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG an das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um (Fern­schrei­ben vom 15. 3. 84) mit der Bit­te um Be­ant­wor­tung ih­res Schrei­bens und zü­gi­ge Er­le­di­gung des Vor­gangs, schreibt der Bun­des­mi­nis­ter des In­nern am 3. April 1984, Ak­ten­zei­chen: VtK II 1 – 300 000/166 „Ihr Schrei­ben vom 27.2.1984 ha­be ich er­hal­ten und zur Kennt­nis ge­nom­men. Ich ha­be es aus Zu­stän­dig­keits­grün­den an den Bun­des­mi­nis­ter für Ju­gend, Fa­mi­lie und Ge­sund­heit wei­ter­ge­ge­ben. Von dort wer­den Sie Ant­wort er­hal­ten.“

Am 6. 4. 84 wen­det sich al­so die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG an den Bun­des­mi­nis­ter für Ju­gend, Fa­mi­lie und Ge­sund­heit, be­zieht sich da­bei auf das Schrei­ben des Bun­des­mi­nis­ters des In­nern vom 3. 4. 84 und bit­tet um ei­ne zü­gi­ge Be­ant­wor­tung.

Die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG mahnt noch ein­mal mit Fern­schrei­ben vom 10. 4. 84 beim Bun­des­mi­nis­ter für Ju­gend, Fa­mi­lie und Ge­sund­heit ei­ne zü­gi­ge Be­ant­wor­tung des Vor­gangs an und hat in die­ser An­ge­le­gen­heit nie wie­der et­was vom Bun­des­mi­nis­ter für Ju­gend, Fa­mi­lie und Ge­sund­heit so­wie vom Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um ge­hört – bis auf den Tag Ih­rer Ver­öf­fent­lich­ung im „Stern“ und der dar­in er­neut auf­ge­frisch­ten fal­schen Un­ter­stel­lung (falls das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um von Ih­nen in Ih­rem „Stern“ über­haupt kor­rekt zi­tiert wor­den ist).

Auf­grund der Tat­sa­che, daß 75 Pro­zent Ih­res auf vier Sei­ten ab­ge­druck­ten „Stern“-Ar­ti­kels nach­weis­lich falsch sind und daß es sich bei den rest­li­chen 25 Pro­zent nur um so all­ge­mei­ne Flos­keln han­delt wie das halb­wegs kor­rek­te Aus­schrei­ben der Na­men von Werf­ten, In­sti­tu­tio­nen und Städ­ten – möch­ten wir lie­ber ein­mal da­von aus­ge­hen, daß auch die­se Ih­re Be­ru­fung auf das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um und auf das da­mit ver­bun­de­ne Zi­tat mit Wahr­schein­lich­keit falsch ist.

Nun zu je­nem von Ih­nen zi­tier­ten Deut­schen Städ­te­tag:
„Der Deut­sche Städ­te­tag mahn­te sei­ne Mit­glie­der so­gar ,zu be­son­de­rer Vor­sicht im Um­gang mit der Deut­schen Kul­tur­stif­tung‘ und emp­fiehlt, de­ren Schrei­ben gar nicht erst zu be­ant­wor­ten.“








Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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