DEUTSCHES ARCHIV
Seite 433
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Ein „deutsches“ Nach-Richten-Magazin erblickt sein eigenes Spiegel-Bild


Weis­heit und sitt­li­ches Wis­sen stüt­zen sich ih­rer Na­tur nach nun ein­mal auf die Er­kennt­nis der über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten.
Aus die­sem Grun­de sind auf dem We­ge der mensch­lich-sitt­li­chen Ent­fal­tung die Er­kennt­nis und der ge­ziel­te Ein­satz der über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten un­um­gäng­lich.

Sitt­li­ches Wis­sen kann kei­nes­falls durch äu­ße­re Spe­ku­la­tio­nen oder Er­klär­un­gen ge­won­nen wer­den – wie man dies nach 2000jäh­ri­ger sitt­lich völ­lig un­ge­bil­de­ter ideo­lo­gi­scher Fremd­herr­schaft so all­ge­mein an­nimmt und da­bei selbst vol­ler un­ge­lös­ter Pro­ble­me steckt: je­nen un­be­stech­li­chen Do­ku­men­ten für ei­ne er­folg­lo­se spe­ku­la­ti­ve Re­li­gi­ons­aus­übung durch ver­äu­ßer­lich­te In­for­ma­ti­ons-Mit­tel.

Doch zu­nächst ein­mal soll­ten wir of­fen klä­ren, ob es sich bei uns und Ih­nen in be­zug auf un­se­re Hal­tung ge­gen­über un­se­ren ei­ge­nen Vor­fah­ren und de­ren ho­he sitt­li­che Leis­tun­gen um Ge­sin­nungs­ge­nos­sen han­delt oder ob wir ein­an­der hier in­ner­halb un­se­rer de­mo­kra­ti­schen Spiel­re­geln erst ein­mal wie pro­fes­si­o­nel­le po­li­ti­sche Geg­ner ge­gen­über­tre­ten müs­sen, um dann die freie Ent­schei­dung des Vol­kes in die­ser Sa­che an­zu­stre­ben.

Wir bit­ten Sie des­halb, auch uns ge­gen­über Ih­re Kar­ten so of­fen auf den Tisch zu le­gen, wie wir dies so­eben un­se­rer­seits ge­tan ha­ben.

„Zwar weiß ich viel,
doch möcht‘ ich alles wissen.“
Goethe

Aus die­sem Grun­de wür­den wir ger­ne er­fah­ren

a)


ob DER SPIE­GEL ein kirch­li­ches Un­ter­neh­men ist – di­rekt oder in­di­rekt (of­fen oder mehr oder we­ni­ger ver­steckt – bei­spiels­wei­se über wei­te­re vor­ge­scho­be­ne Un­ter­neh­men als über­ge­ord­ne­te Or­ga­ni­sa­tio­nen),

b)



ob die Kir­che auf die ei­ne oder an­de­re Wei­se mit Ka­pi­tal am SPIE­GEL um­satz- und ge­winn­be­tei­ligt ist (auch dies be­trifft ei­ne Be­tei­li­gung über ver­steck­te kir­chen­ei­ge­ne Un­ter­neh­men un­ter an­de­rem Na­men),

c)



ob die Kir­che in ir­gend­wel­chen Gre­mien beim SPIE­GEL im Sin­ne ei­ner Mit­be­stim­mung be­tei­ligt ist – wie wir dies bei­spiels­wei­se auch von den Rund­funk- und Fern­seh­an­stal­ten als Kör­per­schaf­ten des öf­fent­li­chen Rechts her ken­nen.

Wir bit­ten Sie, die­se un­se­re Fra­gen nicht falsch zu ver­ste­hen, doch wür­de im Fal­le ei­ner tat­säch­li­chen kirch­li­chen Be­tei­li­gung an Ih­rem Nach­rich­ten­ma­ga­zin un­se­res Er­ach­tens kaum ei­ne Aus­sicht auf ei­ne ob­jek­ti­ve Be­richt­er­stat­tung über die deut­sche Kul­tur­ge­schich­te und über die Tä­tig­keit der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG be­ste­hen – denn wer klagt sich schon selbst an?

Die Idee ei­ner kirch­li­chen Be­tei­li­gung an Ih­rem Ma­ga­zin er­scheint uns des­halb ein­leuch­tend, da uns die Ko­pie ei­nes Schrei­bens ei­ner Ih­rer Nie­der­las­sun­gen an ei­nen lei­ten­den Herrn ei­ner mit uns ko­ope­rie­ren­den Bil­dungsor­ga­ni­sa­tion vor­liegt, aus dem wir Ih­nen ei­nen kur­zen Aus­schnitt zi­tie­ren möch­ten:

„... Da­zu muß ich Ih­nen nun fol­gen­des er­klä­ren: Ge­schrie­ben wer­den sol­che grö­ße­ren Ar­ti­kel in der Re­gel von un­se­rer Zen­tral­re­dak­tion in Ham­burg, die Au­ßen­bü­ros – wie auch das in..... – ha­ben hier­bei nor­ma­ler­wei­se kei­ne an­de­re Funk­ti­on, als die Ham­bur­ger Kol­le­gen mit ak­tu­el­lem Stoff zu ver­sor­gen. Des­halb hat­te ich auf die Rich­tung des Ar­ti­kels kei­ner­lei Ein­fluß; ich kann Ih­nen aber ver­si­chern, daß es mir leid ge­tan hat, daß man in Ham­burg aus mei­nem 5sei­ti­gen – über­wie­gend po­si­ti­ven – Re­cher­chen­be­richt fast nur das Ne­ga­ti­ve her­aus­ge­pickt hat. Dies zur Er­klä­rung und In­for­ma­ti­on.“
Dar­über hin­aus liegt uns auch noch ein wei­te­rer Be­richt über ei­nen ganz ent­spre­chen­den Fall im Zu­sam­men­hang mit dem SPIE­GEL vor.


Auf­grund je­ner in den an­ge­spro­che­nen Ar­ti­keln ein­ge­schla­ge­nen kirch­li­chen Aus­rich­tung ha­ben wir Ih­nen die Fra­gen nach ei­ner Vor­mund­schaft der Kir­che in Ih­rem Un­ter­neh­men ge­stellt.
Es wür­de uns al­ler­dings sehr freu­en, wenn Sie un­se­re An­nah­men ent­kräf­ti­gen könn­ten und uns so die re­li­gi­ös-ideo­lo­gi­sche Un­ab­hän­gig­keit Ih­res Nach­rich­ten­ma­ga­zins be­stä­ti­gen wür­den.
In die­sem Fal­le möch­ten wir uns schon jetzt für die Un­ter­stel­lung Ih­rer Kir­chen­ab­hän­gig­keit ent­schul­di­gen.

Al­lein aus der sitt­li­chen Kraft des Vol­kes er­wächst in Kri­sen­zei­ten und des­halb be­son­ders heu­te al­ler re­a­le Fort­schritt, und Sie sind ein­ge­la­den, an die­ser wahr­haft tra­di­tio­nel­len deut­schen Kul­tur­ar­beit frei­er Men­schen zu­guns­ten der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de teil­zu­ha­ben.

Mit freundlichen Grüßen

i.V. i.V.

DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Präsidialhauptabteilung
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49

Kopie an: Herausgeber Rudolf Augstein
Chefredaktion Erich Böhme
Johannes K. Engel


Ende des Zitats









Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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