DEUTSCHES ARCHIV
Seite 293
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Genußmittel-Blockade


Nun ist ja die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG – wie frü­her schon er­klärt – ein Mit­glieds­ver­band.
Und dies be­deu­tet so­wohl nach dem Ver­eins­recht als auch nach jeg­li­cher prak­ti­schen Ver­nunft, daß je­des Mit­glied in sei­ner Ei­gen­schaft als Mit­glied glei­che Rech­te und Pflich­ten hat.

Al­le Mit­ar­bei­ter der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG sind de­ren na­tür­li­che Mit­glie­der, und in­so­fern gibt es in die­sem Mit­glieds­ver­band kei­ne wich­ti­ge­ren und kei­ne we­ni­ger wich­ti­gen Per­so­nen und in­tern auch kei­ne hö­he­ren oder nied­ri­ge­ren Äm­ter.
Und je­der kann zu je­der Zeit auch je­des Amt be­klei­den, wenn er da­zu Lust ver­spürt und wenn es ihm ge­lingt, die an­de­ren Mit­glie­der mehr­heit­lich von die­ser sei­ner Idee zu über­zeu­gen.

Auch ist die Ar­beit in der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG – wie schon vor­her bei der WYMS – eh­ren­amt­lich, und so­mit er­gibt sich hier auch kei­ne Be­zie­hung von Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer.

Das Ar­beits­kli­ma ist al­so das­je­ni­ge von grund­sätz­lich gleich­ge­stell­ten Freun­den bzw. Kol­le­gen mit durch­aus recht un­ter­schied­li­chen Fä­hig­kei­ten – wo­bei der ei­ne ge­ra­de auf die be­son­de­ren Fä­hig­kei­ten des an­de­ren baut; denn je­des ein­zel­ne Mit­glied emp­fin­det sich ge­gen­über je­dem an­de­ren Mit­glied als gleich­be­rech­tig­ter Mit­ei­gen­tü­mer oder Mit­ver­wal­ter der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG.
Und wenn es al­so hö­he­re oder nied­ri­ge­re Po­si­tio­nen in der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG gibt, so weiß je­des ein­zel­ne Mit­glied aus täg­li­cher Er­fah­rung, daß die­se Po­si­tio­nen nur den üb­li­chen Schein ei­ner gut durch­struk­tu­rier­ten Or­ga­ni­sa­tion tra­gen und ei­ne Art Rück­sicht­nah­me sind auf das Ver­ständ­nis au­ßen­ste­hen­der Or­ga­ni­sa­tio­nen und Fir­men mit de­ren hie­rar­chi­schen Struk­tu­ren fes­ter Po­si­ti­ons- und An­ge­stell­ten­ver­hält­nis­se – Wich­tig­kei­ten, wel­che für die Mit­glie­der der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG selbst, so weit es um ihr Ver­ant­wor­tungs­be­wußt­sein und ih­re mit­glieds­be­ding­ten glei­chen Rech­te und Pflich­ten geht – völ­lig ohne Be­deu­tung sind.

Wir ha­ben uns die Fra­ge nach ei­ner hie­rar­chi­schen Struk­tu­rie­rung der WYMS – und spä­ter auch nach der Schaf­fung or­ga­ni­sa­to­ri­scher Po­si­tio­nen – bei der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG schon öf­ters auf un­se­ren De­le­gier­ten­ver­samm­lun­gen ge­stellt, aber wir ka­men im­mer wie­der zu dem Schluß, daß es ja kein Zu­fall ist, wenn sich die Mo­no­pol­ori­en­tier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen mit ih­ren streng ge­glie­der­ten Macht­struk­tu­ren von ei­nem de­mo­kra­ti­schen Mit­glieds­ver­band – der ja schon ge­mäß dem Ver­eins­recht eher nach den Ge­set­zen des So­zi­a­lis­mus oder des Kom­mu­nis­mus funk­ti­o­niert und bei wel­chem das ein­zel­ne Mit­glied solch ka­pi­ta­lis­ti­sche Herr­schafts­sys­te­me mit Ge­schäfts­füh­rern, An­ge­stell­ten und Ar­bei­tern so­wie Hilfs­ar­bei­tern und frei­en Mit­ar­bei­tern in­ner­halb sei­nes Ver­eins­le­bens völ­lig ab­lehnt – so deut­lich un­ter­schei­den.

Im Ver­eins­le­ben gibt es kei­ne Vor­ge­setz­ten und Un­ter­ge­be­nen; hier kann je­der ei­nem an­de­ren sei­ne Mei­nung un­ver­blümt ins Ge­sicht sa­gen – ohne dar­aus als Mit­glied Nach­tei­le er­war­ten zu müs­sen.
Dies be­deu­tet je­doch nicht, daß je­der je­dem al­les nach Art des Pen­nä­ler-So­zi­a­lis­mus an den Kopf knal­len kann, ohne da­bei ge­ge­be­nen­falls von an­de­ren Mit­glie­dern ge­rügt zu wer­den – wie dies ja auch zu­wei­len am Stamm­tisch ge­schieht.

Und so wächst im Lau­fe der Zeit in ei­nem sol­chen Mit­glieds­ver­band so et­was wie ei­ne ge­sun­de Ar­beits­tei­lung her­an, die sich ganz­heit­lich auf die Er­fül­lung des Ver­eins­zwe­ckes rich­tet und bei der ein je­der sein Bes­tes gibt – wo­bei ide­a­ler­wei­se die be­son­de­ren Fä­hig­kei­ten und be­ruf­li­chen Nei­gun­gen der ein­zel­nen Mit­glie­der Be­rück­sich­ti­gung fin­den.

Im Ver­eins­le­ben tobt sich die freie Kre­a­ti­vi­tät des ein­zel­nen Bür­gers ja be­kannt­lich be­son­ders aus. Und da­bei bie­tet der Ver­ein al­les in al­lem ei­ne her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit für das Üben in den de­mo­kra­ti­schen Kräf­ten, auch wenn die­ses Sys­tem – ohne in­ne­re struk­tu­rel­le Kennt­nis­se – von au­ßen be­trach­tet als so pen­nä­ler­haft so­zi­a­lis­tisch oder kom­mu­nis­tisch er­schei­nen mag.









Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-