DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die evangelische Medienaffäre


Am 25. 2. glaubt sich die STAATS­AN­WALT­SCHAFT HEI­DEL­BERG mit dem fol­gen­den Brief an die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG aus der pein­li­chen Sa­che ei­ner amt­li­chen Wei­ter­ga­be von In­for­ma­tio­nen für ei­ne öf­fent­li­che Ver­leum­dung her­aus­win­den zu kön­nen:


Brief der STAATSANWALTSCHAFT HEIDELBERG
an die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die ge­wünsch­te Ant­wort ha­be ich be­reits te­le­fo­nisch Herrn T. ge­gen­über ab­ge­ge­ben.

Ende des Zitats


Doch die GOL­DE­NE PAR­TEI läßt in die­ser Sa­che nicht lo­cker und über­sen­det der STAATS­AN­WALT­SCHAFT HEI­DEL­BERG am 3.3.87 das fol­gen­de Fern­schrei­ben:

Gleich­zei­tig über­sen­det die GOL­DE­NE PAR­TEI dem OBER­STAATS­AN­WALT IN HEI­DEL­BERG die Ko­pie die­ses Fern­schrei­bens an den STAATS­AN­WALT Heister und bit­tet ihn mit dem fol­gen­den Fern­schrei­ben um sei­ne Un­ter­stüt­zung bei der kor­rek­ten Be­ar­bei­tung der An­fra­ge:


Fernschreiben der GOLDENEN PARTEI
an die STAATSANWALTSCHAFT HEIDELBERG
2627-622892=dekus /461511 stadh d /87-03-03-18:47/0001-01
ttu
461511 ttu d /2627-622892=dekus / 87-03-03-18:48/002-003

telex abgesetzt, kennung beginn: 461511 stadh d
kennung ende: 461511 stadh d

006461511 ttu d /2627-622892=dekus /87-03-03-18:33/002-003

17 622 892 dekus d
computer message, don‘t interrupt.

VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei

An die
Staatsanwaltschaft Heidelberg
Herrn Oberstaatsanwalt Schäfer
Luisenstr. 14 (Bismarckplatz)
Postfach 10 53 08

6900 Heidelberg 1
3. 3. 87

Sehr geehrter Herr Schaefer,

im fol­gen­den über­sen­den wir Ih­nen den Text un­se­res Fern­schrei­bens vom 3.3.87 an Herrn Heister und bit­ten um Ih­re Un­ter­stüt­zung bei der kor­rek­ten Be­ar­bei­tung.

Mit freundlichen Grüßen

VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei
Rechtsabteilung
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49


Kopie unseres Fernschreibens an Herrn Heister:
VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei

An die
Staatsanwaltschaft Heidelberg
Herrn Heister
Luisenstr. 14 (Bismarckplatz)
Postfach 10 53 08

6900 Heidelberg 1
3. 3. 87

Betr.:


Das Fernschreiben der Deutschen Kulturstiftung,
unseres Kulturpolitischen Organs, vom 2.2.87
an Sie sowie
unser Fernschreiben vom 23.2.87

Bezug:
Ihr Schreiben 41 js 1055/85 vom 25.2.87

„Für freie Menschen
sind Drohungen wirkungslos.“
Cicero


Sehr geehrter Herr Heister,

die ge­wünsch­te Ant­wort ha­ben Sie un­se­res Er­ach­tens Herrn T. ge­gen­über nicht ab­ge­ge­ben.

Da uns so­mit für un­se­re ter­min­ge­bun­de­ne Stel­lung­nah­me ei­ne ein­deu­ti­ge ord­nungs­ge­mä­ße und des­halb schrift­li­che Be­stä­ti­gung Ih­rer­seits im­mer noch aus­steht – wir dar­über hin­aus auch den Ein­druck ge­win­nen, daß Sie sich um ei­ne kla­re schrift­li­che Äu­ße­rung und Be­ant­wor­tung un­se­rer Fra­gen her­um­win­den –, möch­ten wir Sie noch ein­mal bit­ten, uns fol­gen­de Fra­gen kor­rekt, ord­nungs­ge­mäß, schrift­lich und so­mit ein­deu­tig: ohne Spiel­raum für al­le mög­li­chen In­ter­pre­ta­tio­nen und Be­haup­tun­gen Ih­rer­seits und un­se­rer­seits zu be­ant­wor­ten:

In sei­ner Aus­ga­be Nr. 4 vom 15. 1. 87 schreibt das Ma­ga­zin „Stern“ auf Sei­te 156:
In­zwi­schen ist die Staats­an­walt­schaft in Hei­del­berg auf das bun­te Trei­ben auf­merk­sam ge­wor­den. Sie er­mit­telt ge­gen Peter Hübner und an­de­re we­gen des Ver­dachts des Be­trugs (Ak­ten­zei­chen: 41 Js 1055/85).
Staats­an­walt Her­bert Heister zum „Stern“: „Die Staats­an­walt­schaft be­dau­ert, daß sich die Fir­men nicht als Ge­schä­dig­te zu er­ken­nen ge­ben.“

Bit­te tei­len Sie uns mit, ob der „Stern“ hier rich­tig zi­tiert, und falls ja, in wel­chem Zu­sam­men­hang Sie die­se Äu­ße­rung ge­trof­fen ha­ben.

Wenn Sie nun kneifen und uns ei­ne ord­nungs­ge­mä­ße, schrift­li­che, bin­den­de Ant­wort schul­dig blei­ben wol­len, weil Sie mög­li­cher­wei­se selbst ir­gend­wel­che auf Sie zu­kom­men­de Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren und son­sti­ge An­kla­gen fürch­ten, so sind wir der Mei­nung, daß Sie sich das frü­her hät­ten über­le­gen sol­len – be­vor Sie über den Stern öf­fent­lich um Mel­dung ver­meint­li­cher Be­tro­ge­ner auf­ru­fen (so­fern die im Stern zi­tier­te Aus­sa­ge in der ab­ge­druck­ten Form tat­säch­lich von Ih­nen stammt).

Um ei­ne schnel­le, kor­rek­te, schrift­li­che Ant­wort möch­ten wir Sie so­mit er­neut bit­ten, da es sich um ei­ne ter­min­ge­bun­de­ne Pres­se­sa­che han­delt, bei wel­cher wir spe­zi­ell fal­sche In­ter­pre­ta­tio­nen, Ge­rüch­te und Be­haup­tun­gen rich­tig­stel­len und uns hier­bei kor­rek­ter Do­ku­men­te be­die­nen möch­ten.

Dar­über hin­aus möch­ten wir der Ord­nung hal­ber fest­stel­len, daß es bis dato we­der uns noch un­se­rem An­walt ge­lun­gen ist, von Ih­nen zu er­fah­ren, um was es sich bei je­nem von Ih­nen ge­gen­über dem „Stern“ an­ge­ge­be­nen „Be­trug“, auf wel­chen Sie Ihr Er­mitt­lungs­ver­fah­ren und des­sen öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung stüt­zen, han­delt.

Für ei­ne zü­gi­ge, kor­rek­te, ord­nungs­ge­mä­ße Be­ant­wor­tung wä­ren wir Ih­nen dank­bar.

Mit freundlichen Grüßen

VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei
Rechtsabteilung
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49

Kopie an Ihre vorgesetzte Dienststelle




Ende des Zitats









Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-