DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung attackiert die Kirche mit dem Gott der Deutschen


Die Zu­sam­men­ar­beit kam dann aber mei­nes Wis­sens des­halb nicht zu­stan­de, weil die be­sag­te Ar­beits­ge­mein­schaft der EV­AN­GE­LI­SCHEN KIR­CHE DEUTSCH­LANDS un­se­rer EU­RO­PÄ­ISCHEN BUCH- UND SCHALL­PLAT­TEN­VER­TRIEBS­GE­SELL­SCHAFT nicht die Adres­sen ih­rer Kun­den über­las­sen woll­te.

Nach­dem nun ein­mal das in­of­fi­zi­el­le und of­fi­zi­el­le In­te­res­se der EV­AN­GE­LI­SCHEN KIR­CHE DEUTSCH­LANDS an mei­nem Werk be­zie­hungs­wei­se an dem Wir­ken der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG – die ja, wie schon vor­her ge­sagt, Schirm­herr die­ser Her­aus­ga­be war – so über­groß war, schrieb die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG an ver­schie­de­ne Or­ga­ni­sa­tio­nen der EV­AN­GE­LI­SCHEN KIR­CHE DEUTSCH­LANDS, wel­che nach au­ßen hin als Bür­ger­ini­ti­a­ti­ven fun­gier­ten, ei­ni­ge auf­klä­ren­de In­for­ma­tio­nen über un­ser kul­tu­rel­les An­lie­gen – um even­tu­ell be­ste­hen­de Miß­ver­ständ­nis­se aus dem We­ge zu räu­men.

Die­se Art wohl­wol­len­der Ini­ti­a­ti­ve der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG zu­guns­ten ei­ner all­ge­mei­nen Ver­bes­se­rung der Le­bens­qua­li­tät in­ner­halb der Be­mü­hun­gen der evan­ge­li­schen Kir­che um de­ren Schäf­chen sei hier mit dem fol­gen­den Brief vom 16. Juli 1984 an die Mün­che­ner El­tern­ini­ti­a­ti­ve zur Hil­fe ge­gen see­li­sche Ab­hän­gig­keit und re­li­gi­ö­sen Ex­tre­mis­mus e.V. der EV­AN­GE­LI­SCHEN KIR­CHE DEUTSCH­LANDS bei­spiel­haft für al­le an­de­ren ent­spre­chen­den ab­ge­druckt:


Brief der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
an die MÜNCHENER „ELTERNINITIATIVE
ZUR HILFE GEGEN SEELISCHE ABHÄNGIGKEIT
UND RELIGIÖSEN EXTREMISMUS E.V.“
MUSTERTEXT • Heiden-Information an Eltern


An die
Münchener „Elterninitiative
zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit
und religiösen Extremismus e.V.“
Postfach 874

8000 München 1
16. Juli 1984


Sehr geehrte Damen und Herren!

Mit die­sem Brief möch­ten wir Ih­nen ei­ni­ge In­for­ma­tio­nen zu­kom­men las­sen, wel­che Ihr gan­zes Wir­ken mit ei­ner fun­dier­ten, ge­schicht­lich be­grün­de­ten Sach­kennt­nis un­ter­mau­ern kön­nen.

Das Rin­gen um see­li­sche Un­ab­hän­gig­keit, um Ge­wis­sens­frei­heit, Wil­lens­frei­heit, um Freie Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung, um sitt­li­che Bil­dung und um Na­tür­li­che Men­schen­wür­de ist nicht neu und hat sich schon über vie­le Jahr­hun­der­te hin­ge­zo­gen.
Was je­doch neu ist, ist die Tat­sa­che, daß die­ses Be­mü­hen heu­te in al­ler Öf­fent­lich­keit statt­fin­den kann – ohne daß sich die Be­für­wor­ter der Frei­heit und Ge­rech­tig­keit bei ih­rer Ini­ti­a­ti­ve zu­guns­ten der Grund­men­schen­rech­te vor Ver­un­glimp­fun­gen mit dar­auf­fol­gen­der In­qui­si­tion fürch­ten müß­ten, wie dies über bei­na­he 2000 Jah­re der Fall war.

Wenn wir Deut­schen uns bis­lang in der Welt durch Kre­a­ti­vi­tät und Er­fin­der­geist aus­zeich­ne­ten, dann – wie wir heu­te wis­sen – nur des­halb, weil sich un­se­re Vor­fah­ren ein­mal sehr ge­nau mit der mensch­li­chen Schaf­fens­kraft be­faß­ten, weil sie in spe­zi­el­len For­schungs­pro­gram­men die Kre­a­ti­vi­tät als sol­che wis­sen­schaft­lich un­ter­such­ten, die­se in ih­rem All­tag zur prak­ti­schen An­wen­dung brach­ten und be­son­ders: weil sie die sitt­li­che Kre­a­ti­vi­tät in ih­ren Erb­an­la­gen zu stär­ken ver­stan­den – ihr so in ih­rer und un­se­rer Ge­sin­nung ei­ne ho­he Po­si­tion ein­räum­ten.

Wir Deut­schen ste­hen heu­te vor der Not­wen­dig­keit, un­se­re an­ge­bo­re­nen, na­tür­lich er­erb­ten schöp­fe­ri­schen Fä­hig­kei­ten aus sitt­li­chen Grün­den – aber auch aus rein ma­te­riel­len Er­wä­gun­gen – zu ak­ti­vie­ren, um die­je­ni­gen kul­tu­rel­len Fremd­ein­flüs­se, wel­che den in­di­vi­du­el­len, so­zia­len und öko­lo­gi­schen Fort­schritt in un­se­rem Vol­ke läh­men, wie­der aus un­se­rer an­ge­stamm­ten Deut­schen Kul­tur­tra­di­tion zu ent­fer­nen.

Zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Un­ter­su­chun­gen, wel­che in vie­len Tei­len der Welt vom un­be­stech­li­chen For­scher­geist durch­ge­führt wur­den, do­ku­men­tie­ren den er­neu­ten er­folg­rei­chen Ein­satz un­se­rer al­ten deut­schen Kul­tur­tra­di­tion im Be­reich der Na­tür­li­chen Men­schen­wür­de – be­son­ders in der Frei­en Ge­wis­sens­bil­dung, in der Frei­en Wil­lens­bil­dung und in der Frei­en Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung.

Der ge­mein­sa­me Erb­an­tritt un­se­rer ei­ge­nen an­ge­stamm­ten und über un­zäh­li­ge Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg von un­se­ren Vä­tern und Müt­tern sorg­sam ge­hü­te­ten deut­schen Tra­di­tion sitt­lich-kul­tu­rel­ler Kre­a­ti­vi­tät könn­te uns Deut­sche in die La­ge ver­set­zen, un­se­ren um­fas­sen­den ge­sell­schaft­li­chen Fort­schritt ab­zu­si­chern. Ohne Zwei­fel kann es uns nur durch ei­ne all­ge­mei­ne sitt­li­che Stär­kung ge­lin­gen, je­ne auf un­ser Ge­samt Deutsch­land ge­rich­te­ten Ver­nich­tungs­waf­fen zu ent­schär­fen.








Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-