DEUTSCHES ARCHIV
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Das Deutsche Forschungszentrum attackiert die ökumenische Diktatur
mit deren Ziellosigkeit


Der Ant­wort­brief des KUL­TUS­MI­NIS­TERS VON Rhein­land-Pfalz do­ku­men­tiert je­nes deut­sche Sprich­wort:

„Je­des Ämt­lein hat sein Schlämplein!“

– ein be­hörd­li­ches Phä­no­men, auf das wir im Lau­fe der lan­gen Ge­schich­te lei­der im­mer wie­der sto­ßen muß­ten, dem ich aber auf­grund sei­ner man­geln­den Ori­gi­na­li­tät in dem Buch kei­ne son­sti­ge Be­ach­tung schen­ken konn­te.
Im An­schluß an den Brief des Kul­tus­mi­nis­ters von Rhein­land-Pfalz vom 27. Juli 1984 so­wie un­se­res Ant­wort­brie­fes vom 6. Au­gust 1984 wer­de ich hier­zu noch Nä­he­res er­klä­ren:


Brief des KULTUSMINISTERS
VON RHEINLAND-PFALZ an das
DEUTSCHE FORSCHUNGSZENTRUM
Betr.:
Bildungsziele in Rheinland-Pfalz
Bezug:
Ihr Schreiben vom 01. Juni 1984
Ihr Fernschreiben vom 16. Juli 1984


Ihr Schrei­ben vom 01. Juni 1984, das in na­he­zu gleich­lau­ten­dem Text auch an an­de­re Lan­des­mi­nis­te­rien ge­rich­tet wor­den ist, ha­be ich er­hal­ten. Die dar­in ge­stell­te Fra­ge nach den Me­cha­nis­men der frei­en, de­mo­kra­ti­schen Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung un­se­res Vol­kes ist im Grund­ge­setz und in der Lan­des­ver­fas­sung be­ant­wor­tet. Ich neh­me an, daß bei­de Do­ku­men­te Ih­nen zur Ver­fü­gung ste­hen.


Brief des DEUTSCHEN FORSCHUNGSZENTRUMS an dEN KULTUSMINISTER VON RHEINLAND-PFALZ
An den
Kultusminister
des Landes Rheinland-Pfalz
Herrn Dr. Georg Gölter
Mittlere Bleiche 61

6500 Mainz
6. August 1984

Bezug:

Die Schreiben unserer Fachbereiche 1 und 2
sowie 17 vom 1. Juni 1984 betreffend die Ziele
des Kultusministeriums Rheinland-Pfalz
Betr.:
Ihr Schreiben vom 27. Juli 1984 – 941 A
Tgb. Nr. 2577


Sehr geehrter Herr Minister Dr. Gölter!


Ihren Brief vom 27. Juli 1984 haben wir erhalten.

Daß wir mit ei­nem ähn­li­chen An­lie­gen auch an an­de­re Lan­desmi­nis­te­rien he­ran­ge­tre­ten sind, war uns schon be­kannt, denn wir ha­ben die­se Brie­fe ja selbst dort­hin ge­sandt.

Nun war aber in je­nen Ih­nen von ei­ni­gen un­se­rer Fach­be­rei­che über­sand­ten Brie­fen nicht die Fra­ge „nach den Me­cha­nis­men der frei­en, de­mo­kra­ti­schen Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung un­se­res Vol­kes“ ge­stellt – wie Sie dies be­haup­ten –, son­dern die­ser von Ih­nen ge­nann­te Ge­sichts­punkt stellt den zen­tra­len, all­ge­mei­nen Ge­gen­stand un­se­rer Un­ter­su­chung dar.

Und im Rah­men je­ner um­fas­sen­de­ren Un­ter­su­chung, wel­che wir ganz ei­gen­stän­dig, ob­jek­tiv und un­be­ein­flußt durch­zu­füh­ren ge­den­ken, geht es wohl ei­ner­seits auch dar­um, wie Grund­ge­setz und Lan­des­ver­fas­sung zur frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung des Bür­gers ste­hen – aber es geht glei­cher­ma­ßen vor al­lem auch dar­um, wie die ge­gen­wär­ti­ge Re­gie­rung zur frei­en, de­mo­kra­ti­schen Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung un­se­res Vol­kes steht.

Und in die­sem Zu­sam­men­hang in­te­res­sier­te uns erst ein­mal die Fra­ge nach den Zie­len ein­zel­ner staat­li­cher Or­ga­ne.
In die­sem Sinn frag­ten nun ver­schie­de­ne Fach­be­rei­che un­se­res Fach­in­sti­tuts für Grund­la­gen­for­schung fach­spe­zi­fisch nach den Zie­len Ih­res Mi­nis­te­ri­ums:

Un­ser Fach­be­reich 1 GRUND­LA­GEN­FOR­SCHUNG IM BE­REICH WIS­SEN­SCHAFT / FOR­SCHUNG stell­te an Sie die Fra­ge:

„Wel­ches sind die Zie­le in Wis­sen­schaft und For­schung, auf die Sie die Tä­tig­keit Ih­res Mi­nis­te­ri­ums rich­ten?“

Un­ser Fach­be­reich 2 GRUND­LA­GEN­FOR­SCHUNG IM BE­REICH BIL­DUNG stell­te an Sie die Fra­ge:

„Welches sind die Bildungsziele, auf die Sie
die Tätigkeit Ihres Ministeriums richten?“,

und un­ser Fach­be­reich 17 GRUND­LA­GEN­FOR­SCHUNG IM BE­REICH KUL­TUR stell­te an Sie die Fra­ge:

„Welches sind die kulturellen Ziele, auf die Sie
die Tätigkeit Ihres Ministeriums richten?“

Von uns wur­den al­so drei von­ein­an­der un­ab­hän­gi­ge Schrei­ben von drei Fach­be­rei­chen des Fachin­sti­tuts für Grund­la­gen­for­schung an Sie ge­sandt – und nicht nur ei­nes, wie aus Ih­rem „Ant­wort­schrei­ben“ her­vor­geht.

Ih­re An­nah­me, daß die bei­den Do­ku­men­te – das Grund­ge­setz der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und die Ver­fas­sung des Lan­des Rhein­land-Pfalz – bei uns vor­lie­gen, möch­ten wir be­stä­ti­gen.

Was uns aber un­ver­än­dert in­te­res­siert, ist die fach­be­zo­ge­ne Be­ant­wor­tung je­ner von un­se­ren Fach­be­rei­chen fach­spe­zi­fisch an Sie ge­stell­ten Fra­gen nach den spe­zi­el­len Zie­len Ih­res Mi­nis­te­ri­ums.

Wir bit­ten Sie al­so, dem je­wei­li­gen Fach­be­reich sei­ne Fra­ge fach­spe­zi­fisch ord­nungs­ge­mäß zu be­ant­wor­ten.
An­sons­ten emp­feh­len wir Ih­nen und Ih­rem Mi­nis­ter­prä­si­den­ten, sich auch bei Ih­rer Re­gie­rungs­er­klä­rung – oder bes­ser noch: vor den neu­en Wah­len ana­lo­ger­wei­se – ein­fach auf Grund­ge­setz und Lan­desver­fas­sung zu be­ru­fen und auch Ih­re Wäh­ler so­wie die Ab­ge­ord­ne­ten auf­zu­for­dern, sich von dort­her Ihr amt­li­ches Wir­ken zu pro­phe­zei­en.

Wir sind nach er­folg­rei­chem Ab­schluß un­se­rer Re­cher­chen al­ler­dings auch noch vor den nächs­ten Wah­len auf ei­ne sol­che wahr­sa­geri­sche Tä­tig­keit vor­be­rei­tet – und zwar in der brei­ten Öf­fent­lich­keit.

Für ei­ne kor­rek­te, zü­gi­ge Be­ant­wor­tung die­ser an Sie ge­stell­ten Fra­gen ge­gen­über den drei ge­nann­ten Fach­be­rei­chen wä­ren wir Ih­nen den­noch dank­bar.

Mit freundlichen Grüßen

i. V.

DEUTSCHES FORSCHUNGSZENTRUM
Fachinstitut für Grundlagenforschung
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49
Telefon 06228-1881, Telex 46 14 69








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