DEUTSCHES ARCHIV
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EINFÜHRUNG

Mit die­ser Ver­öf­fent­lich­ung „Preis der Frei­heit – Das Pro­gram­mier­te Vier­te Reich:“ über die an­ti­de­mo­kra­ti­sche po­li­ti­sche Pra­xis in Deutsch­land do­ku­men­tiert die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG die bis­her größ­te Un­ter­su­chung der Nach­kriegs­zeit.

In kri­ti­scher Wei­se setzt sich da­bei ei­ne gro­ße Grup­pe jun­ger Bun­des­bür­ger mit al­len ge­sell­schaft­li­chen Kräf­ten ih­res Staa­tes aus­ein­an­der.
Da­bei be­müht sie sich – nach dem un­se­li­gen Er­be der Dik­ta­tur des Drit­ten Rei­ches –, mit den Par­la­men­ten (Le­gis­la­ti­ve), der Re­gie­rung (Exe­ku­ti­ve), der Ju­stiz (Ju­di­ka­ti­ve) so­wie den po­li­ti­schen Par­tei­en, den Me­dien, der Wirt­schaft, den Kör­per­schaf­ten der Wis­sen­schaft, der Po­li­zei, den Streit­kräf­ten usw. usw. ei­nen bür­ger­li­chen de­mo­kra­ti­schen Ent­wick­lungs­pro­zeß in Gang zu set­zen, der die prak­ti­sche Ver­wirk­li­chung der „Grund­rech­te des Men­schen“ zum Ziel hat.

Der Au­tor die­ses au­then­ti­schen Re­chen­schafts­be­rich­tes über die po­li­ti­sche Pra­xis in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ist Kom­po­nist.
Von da­her ge­se­hen, ist er von ei­nem po­li­ti­schen In­te­res­se oder gar ei­nem po­li­ti­schen En­ga­ge­ment ei­gent­lich weit ent­fernt.

Aber viel­leicht ge­ra­de des­halb kann er – was die prak­ti­sche Ver­wirk­li­chung der „Grund­rech­te des Men­schen“ und da­mit ver­bun­den ei­ne wirk­li­che de­mo­kra­ti­sche Pra­xis an­be­langt – als ein exponierter Fach­mann an­ge­se­hen wer­den.
Denn war es nicht schon im­mer spe­zi­ell auch das An­lie­gen der gro­ßen Klas­si­ker – und das nicht sel­ten im Ge­gen­satz zu den füh­ren­den Po­li­ti­kern –, mit ih­rem Wir­ken und ih­rer so­zi­al­po­li­ti­schen Wach­sam­keit vor­ran­gig und ge­ra­de­zu kom­pro­miß­los der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de zu die­nen?

Das Schick­sal woll­te es wohl so, daß die­ser jun­ge Kom­po­nist in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land nach­ein­an­der zum Vor­sit­zen­den drei­er Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­wählt wur­de, de­ren Mit­glie­der sich die prak­ti­sche Ver­wirk­li­chung der „Grund­rech­te des Men­schen“ zur Le­bens­auf­ga­be ge­macht hat­ten und die nach Kennt­nis sei­ner mu­si­ka­li­schen Leis­tun­gen und des da­mit ver­bun­de­nen urhu­ma­nen En­ga­ge­ments ge­ra­de ihn für den qua­li­fi­zier­tes­ten und glaub­wür­digsten Re­prä­sen­tan­ten die­ses kri­tisch-schöp­fe­ri­schen Un­ter­fan­gens an­sa­hen.

So wur­de er im Jah­re 1971 zum Vor­sit­zen­den ei­ner bun­des­deut­schen Ju­gend­or­ga­ni­sa­tion mit in­ter­na­tio­na­len Am­bi­tio­nen im Be­reich der Men­schen­wür­de ge­wählt.
Den in die­ser Or­ga­ni­sa­tion ver­ei­nig­ten jun­gen Men­schen ging es vor­ran­gig dar­um, ei­ne de­mo­kra­ti­sche Be­wußt­seins­ent­wick­lung in Gang zu set­zen und die so­zia­le Kre­a­ti­vi­tät zu stei­gern, um auf die­se fun­dier­te Wei­se aus der Kraft des Vol­kes die per­sön­li­che Frei­heit und die na­tür­li­che Men­schen­wür­de zu för­dern und zu ver­wirk­li­chen.

Mit dem Pro­zeß der de­mo­kra­ti­schen Be­wußt­seins­ent­wick­lung woll­ten sie da­bei im we­sent­li­chen die freie Wil­lens­bil­dung in Gang brin­gen, und mit ei­ner fun­dier­ten Ge­wis­sens­bil­dung ge­dach­ten sie die so­zia­le Er­kennt­nis- und Hand­lungs­fä­hig­keit zu ent­wi­ckeln.
Sie­he „De­mo­kra­ti­sches Ma­ni­fest“ vom sel­ben Au­tor

Im Pro­zeß die­ser de­mo­kra­ti­schen Be­wußt­seins- und Kre­a­ti­vi­täts­ent­wick­lung soll­te die in­te­grier­te freie Ent­wick­lung von Ge­fühl und Ver­stand den Grund­pfei­ler der frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung dar­stel­len.

Da­bei soll­te der so­zi­al­po­li­ti­sche Er­folg – jen­seits al­ler re­li­gi­ö­sen Spe­ku­la­tio­nen oder ideo­lo­gi­schen Ma­ni­pu­la­tio­nen – nur mit Hil­fe ob­jek­ti­ver wis­sen­schaft­li­cher Un­ter­su­chun­gen ve­ri­fi­ziert wer­den.

Daß die­se selbst­ge­wähl­te de­mo­kra­ti­sche Auf­ga­be dann schließ­lich prak­tisch in ei­nen eth­isch-po­li­ti­schen Kampf zwi­schen den Ge­ne­ra­tio­nen hin­ein­mün­de­te, in wel­chem sich die un­vor­be­las­te­te, nach dem Drit­ten Reich ge­bo­re­ne Ju­gend – nach in­di­vi­du­el­ler, so­zia­ler und öko­lo­gi­scher Frei­heit stre­bend – mit je­ner al­ten eta­blier­ten Eli­te aus­ein­an­der­set­zen und an­le­gen muß­te, die – aus der Dik­ta­tur des Drit­ten Rei­ches her­vorgewu­chert – im­mer noch den kon­ven­tio­nel­len Vor­stel­lun­gen ei­ner ma­te­ri­a­lis­tisch ge­präg­ten und von re­li­gi­ö­sen Wahn­vor­stel­lun­gen ge­lei­te­ten Denk­wei­se an­haf­tete, und die des­halb in der Pra­xis ih­rer po­li­ti­schen, wirt­schaft­li­chen, wis­sen­schaft­li­chen oder ju­ris­ti­schen Kar­rie­re zu Zei­ten des „Deut­schen Wirt­schafts­wun­ders“ für die prak­ti­sche Ver­wirk­li­chung der „Grund­rech­te des Men­schen“ gar kei­nen Sinn ent­wi­ckelt hat­te, war wohl für al­le da­ran Be­tei­lig­ten schick­sal­haft und un­um­gäng­lich.

So wer­den in die­ser kri­ti­schen Un­ter­su­chung lei­der auch die­je­ni­gen eta­blier­ten Kräf­te an der Spit­ze un­se­rer jun­gen Bun­des­re­pu­blik öf­fent­lich ent­larvt, die die prak­ti­sche Ent­wick­lung ei­nes de­mo­kra­ti­schen Le­bens pro­fes­si­o­nell be­hin­der­ten und auch heu­te noch im­mer be­hin­dern – sei es, weil sie für die da­mit ver­bun­de­ne prak­ti­sche Ver­wirk­li­chung der „Grund­rech­te des Men­schen“ auf­grund ih­rer ei­ge­nen ma­te­riel­len Vor­tei­le kei­nen Sinn ha­ben oder weil ih­nen bei ih­ren prak­ti­schen Kon­flik­ten mit den auf­fäl­ligs­ten ma­te­riel­len Ge­sell­schaftspro­ble­men dann die ent­spre­chen­de Zeit für die Men­schen­wür­de fehlt, oder sei es gar, daß ih­nen bzw. ih­ren Hin­ter­män­nern aus re­li­gi­ö­sen, ideo­lo­gi­schen und ma­te­riel­len macht­po­li­ti­schen Er­wä­gun­gen her­aus an ei­nem wirk­li­chen De­mo­kra­ti­sie­rungs­pro­zeß im Vol­ke nicht ge­le­gen ist.
Die in die­sem Buch zu­sam­men­ge­tra­ge­ne Do­ku­men­ta­tion be­legt je­den­falls, daß tat­säch­lich al­le drei Sach­ver­hal­te zu­tref­fen.

Am Bei­spiel der po­li­ti­schen Wegbe­schrei­bung ei­ner er­heb­li­chen An­zahl jun­ger Men­schen zeigt der Au­tor, der die­ser Grup­pe in ver­schie­de­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen – von im­mer­hin be­trächt­li­cher Grö­ßen­ord­nung – über 20 Jah­re hin­weg als ge­wähl­ter Vor­sit­zen­der an­ge­hör­te, in die­sem Re­chen­schafts­be­richt für die Hän­de der Bür­ger im In- und Aus­land auf, wie in der po­li­ti­schen Pra­xis un­se­rer jun­gen Bun­des­re­pu­blik der All­tag des­je­ni­gen Bür­gers aus­sieht, der, ganz auf die na­tür­li­che Men­schen­wür­de aus­ge­rich­tet, nach Ver­wirk­li­chung der „Grund­rech­te des Men­schen“ strebt – wel­che ihm ja üb­ri­gens auch in der Ver­fas­sung ele­men­tar zu­ge­spro­chen wor­den sind.

Da­bei be­rich­tet er von den viel­fäl­ti­gen Er­fah­run­gen, die ein sol­cher nach prak­ti­scher De­mo­kra­tie stre­ben­der Bür­ger macht, wenn er in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land sei­ne auf die prak­ti­sche Ver­wirk­li­chung der Men­schen­wür­de ge­rich­te­ten Zie­le öf­fent­lich pro­pa­giert, und mit wel­chen fe­stein­ge­spiel­ten, eta­blier­ten Ge­gen­maß­nah­men er von sei­ten der füh­ren­den Per­sön­lich­kei­ten un­se­res jun­gen, nur un­ter dem Druck der Al­li­ier­ten nach dem En­de des Drit­ten Rei­ches auf ei­ne ver­fas­sungs­mä­ßi­ge De­mo­kra­tie aus­ge­rich­te­ten Staa­tes zu rech­nen hat.

Die­se Do­ku­men­ta­tion „Preis der Frei­heit – Das Pro­gram­mier­te Vier­te Reich:“ über die an­ti­de­mo­kra­ti­sche po­li­ti­sche Pra­xis in Deutsch­land un­ter­teilt sich in­halt­lich in drei gro­ße über­grei­fen­de Tei­le.
Der ers­te Teil be­schäf­tigt sich mit dem Phä­no­men ei­nes in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land nach prak­ti­scher Ver­wirk­li­chung der „Grund­rech­te des Men­schen“ stre­ben­den jun­gen Men­schen, der sich zur ge­walt­frei­en Er­fül­lung die­ses ethi­schen Zwecks mit Gleich­ge­sinn­ten ge­mein­schaft­lich or­ga­ni­siert und dann – zu sei­nem ei­ge­nen, wie auch zum Wohl der Ge­mein­schaft – öf­fent­lich tä­tig wird.

Hier­bei han­delt es sich um die Ge­schich­te der Ju­gend­ver­ei­ni­gung WYMS, ei­nes Ver­ban­des, der – de­mo­kra­tisch struk­tu­riert und auf al­len Ver­wal­tungs­ebe­nen, al­so auf Stadt­be­zirks­ebe­ne, Stadt­ebe­ne, Krei­sebene, Be­zirks­ebe­ne, Lan­des­ebe­ne und auf Bun­des­ebe­ne se­pa­rat ge­grün­det und dort je­weils über ei­ge­ne Sat­zun­gen, ei­ge­ne Vor­stän­de und Mit­glied­schaf­ten ver­fü­gend – ge­mein­schaft­lich im gan­zen Bun­des­ge­biet In­sti­tu­te für ei­ne ideo­lo­gie­freie de­mo­kra­ti­sche Be­wußt­seins­ent­wick­lung und Kre­a­ti­vi­täts­stei­ge­rung auf­baut und dar­in im Be­reich der frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung um­fang­rei­che For­schun­gen durch­führt.




Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-